Rechtsanwalt Christian Fuhrmann aus Stuttgart etwa empfiehlt: "Nach Erhalt des Anhörungsbogens oder des Bußgeldbescheids, sollte man unverzüglich einen Anwalt für Verkehrsrecht einschalten. Begehen Sie keine unüberlegten Äußerungen, indem Sie den Anhörungsbogen ohne Rücksprache ausfüllen. Im Zweifel überhaupt nicht antworten." Wichtig dabei ist auch, dass "die 14-tägige Einspruchsfrist nicht verpasst wird. Die Frist läuft ab Zugang des Bußgeldbescheids." Doch: Kann man sich die Kosten für einen Anwalt nicht sparen? Rechtsanwalt Volker Pampuch aus München hält das für keine gute Idee: "Ohne Anwalt wird man kaum Erfolg haben. Denn nur durch einen Rechtsanwalt erhalten Sie die nötige Akteneinsicht, um die Beweismittel der Behörde überprüfen zu können." Außerdem gilt es bei Blitzbescheiden, komplizierte technische und rechtliche Fragen zu klären. Technische Fragen, die sich stellen, könnten laut Volker Pampuch diese sein: Was für ein Radargerät wurde verwendet? Handelt es sich um ein Festgerät oder eine Radarpistole? Bis wann ist dieses geeicht? Wurden technische Besonderheiten beim Messen eingehalten? "Die Einhaltung technischer Fragen kann sachgerecht nur von einem Gutachter beantwortet werden", so Pampuch. "Und dann wären da noch rechtliche Fragen wie: Inwieweit waren die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs gefährdet? Bestand eine punktuelle Gefahrenabwehr, etwa vor Krankenhäusern, Schulen und Altenheimen? Gibt es den Verdacht, dass nur aus wirtschaftlichen Gründen geblitzt wird? Dann nämlich bestehe keine Rechtsgrundlage."
Sie sehen, wenn Sie bei einer zügigen Fahrt fotografiert werden, sollten Sie schnellstmöglich einen Anwalt zu Hilfe ziehen. Vielleicht können Sie das unvorteilhafte Bild, über das Sie sich so ärgern mussten, dann bald mit einem Siegerlächeln in den Papierkorb werfen.
Mobil in Deutschland rät: Unbedingt eine Rechtschutzversicherung abschließen, damit Sie vor Gericht mit einem Anwalt auch gut vertreten werden.