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Blitzlichtgewitter zur Einweihung des neuen Richard Strauss Tunnels im Münchner Osten

(lifePR) (München, )
Endlich ist er da der neue Tunnel im Münchner Osten. Und endlich können Autofahrer und Anwohner aufatmen. Ab Montag 20. Juli 2009 um 05.00 Uhr früh wird der Münchner Osten wieder um eine Attraktion reicher, wenn der Verkehr dann in 1,5 km unter der Erde geleitet wird und Autofahrer und Anwohner gleichsam von diesem einzigartigen Bauprojekt profitieren. Das hat auch OB Ude so gesehen, der am Samstag Mittag bei der Einweihung von einem "bedeutsamen Tag für das Verkehrsgeschehen" sprach und gleichzeitig einräumte, dass seine "verkehrlichen Einwände von damals (Anm. der Red.: der Bürgerentscheid 1996) verkehrt gewesen seien. Eine Bündelung von Ringstraßen führt zu einer Entlastung von Wohnquartieren." Ähnlich argumentierten der Bayerische Wirtschaftsminister Martin Zeil und sein Kollege der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann, die beide von einem Tag der Freude sprachen. Der dritte Tunnel am Luise Kiesselbach Platz, der gerade gebaut wird, ist übrigens das größtes bayerische kommunale Straßenprojekt, das jemals in Bayern gebaut wurde so Herrmann.

Einen Wehrmutstropfen bei der ganzen Euphorie gibt es aber dennoch und das möchte Mobil in Deutschland e.V. allen Autofahrern vor ihrer Jungfernfahrt durch den Tunnel mit auf den Weg geben. Der neue Tunnel ist mit Radaranlagen ausgestattet wie noch nie ein Tunnel in Deutschland ausgerüstet wurde. Mindestens 16 Kameras, sogenannte Geisterblitzer erfassen jeden Autofahrer und blitzen ihn, wenn er die Geschwindigkeit überschreitet. Dieser Infrarotblitz ist für das menschliche Auge nicht mehr sichtbar, daher der Name Geisterblitzer. Das bedeutet ab Montagmorgen 05.00 Uhr früh, (falls das Polizei Präsidium München dann die Geräte scharf schaltet) dass wirklich alle Autofahrer sehr auf die Einhaltung ihrer Geschwindigkeit achten sollen, weil sie sonst viel Geld, Punkte und ihren Führerschein riskieren. Mobil in Deutschland e.V. fürchtet, dass bis Ende das Jahres somit 50.000 Bußgeldbescheide erlassen und 5000 Fahrverbote ausgesprochen werden. Mobil in Deutschland möchte daher auch die Frage aufwerfen, warum ein Tunnel, der nach neuesten baulichen und sicherheitstechnischen Maßstäben gebaut wurde so viel an Radarüberwachung braucht und ob nicht Überwachungskameras und sonstige Sicherheitstechnik ausgereicht hätten. Darüber hinaus fordert der Verein, dass die Autofahrer unübersehbar und deutlich vor diesem "Blitzlichtgewitter" gewarnt werden: Mittels blinkender Hinweisschilder wie es sie z.B. in Wien gibt oder sonstiger Warnhinweise. Wer dann wirklich noch zu schnell fährt ist selber schuld. So aber entsteht der Eindruck, dass es dem Staat hier wieder nur darum geht, Geld zu verdienen und nicht darum, wirkliche Sicherheit zu gewährleisten.

Mobil in Deutschland e.V. freut sich dennoch sehr, dass mit dem Petueltunnel, jetzt dem Richard Strauß Tunnel und bald auch mit dem Luise Kiesselbach Platz Tunnel alle 3 großen Tunnelprojekte realisiert werden, wie es die Münchner in ihrem Bürgerentscheid 1996 in Mehrheit beschlossen haben. Mobil in Deutschland e.V. (damals noch Mobil in München e.V.) war einer der vielen Initiatoren für den Bau der 3 Tunnels am Münchner Mittleren Ring. Wir hoffen natürlich, dass das erst ein Anfang des Straßentunnelbaus in München ist. Innenstädte sollen vom Verkehr entlastet werden und das geht heute bei weiterhin steigenden Verkehrsleistungen nur mit leistungsfähigen Straßen, Autobahnringen und Tunnels.
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