- Flexible Wohnhauserweiterung in Bayreuth gewinnt den ersten Preis im Architekturwettbewerb "Gut bedacht 2007"
Die Struktur unserer Gesellschaft verändert sich. Das hat auch Auswirkungen auf die Art und Weise, wie wir in Zukunft wohnen werden: Hier sind flexible Lösungen von Architekten gefragt, die den Wohnraum über Generationen hinweg als Lebenssphäre für Jung und Alt planen. Ein Beispiel dafür ist der Entwurf der H²M-Architekten aus Kulmbach, der beim Architekturwettbewerb "Gut bedacht 2007" mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde.
Die Aufgabe der Architekten Stephan Häublein und Johannes Müller bestand darin, ein bestehendes Siedlungshaus im sogenannten süddeutschen Stil zu erweitern. Die beiden Töchter der Familie sollten mehr Wohnraum für sich bekommen. Wichtig war den Baubehörden und der Nachbarschaft, dass der Erweiterungsbau ein Satteldach mit roten Dach-Ziegeln erhalten sollte.
Die Architekten begriffen diese Auflagen als Herausforderung und Chance. Durch ihre Gestaltung wurde der Anbau neben dem Siedlungshaus zu einem eigenständigen Baukörper. Der Giebel des Anbaus entspricht nun dem Bild eines kleinen, aber "klassischen Hauses", das dem Haupthaus ähnelt. Anbau und Haupthaus bilden auf diese Weise ein schlüssiges Ensemble. Der Mittelbau zwischen Anbau und Siedlungshaus verbindet beide Häuser miteinander, erschließt sie und kann nun sogar als Wintergarten genutzt werden.
Offene Räume über zwei Ebenen
Die Wohnfläche des Anbaus bietet auf 77 Quadratmetern viel Raum für zwei Zimmer, die den beiden Töchtern große Freude machen dürften. Sie haben nun viel Platz zum Spielen und für die Selbstentfaltung. Jedes der Zimmer hat eine eigene Galerie und ist zudem individuell veränderbar. Getrennt werden die Zimmer durch das Bad, das genau in der Mitte liegt. Die offene Gestaltung der Zimmer über zwei Ebenen hinweg gibt dem Dachraum Atmosphäre und vermittelt den Bewohnerinnen ein weites, großzügiges Raumgefühl.
Der Anbau ist zu allen Seiten mit naturroten Braas Turmalin Dach-Ziegeln gedeckt. Diese Dachpfannen wirken in ihrer glatten Struktur wie aus einem Guss. Bewusst haben die Architekten die schrägen Kanten des Baukörpers auch im Innenraum sichtbar gemacht: So entstehen durch verschiedene Neigungen der Flächen und Linien individuelle Räume mit lebendiger Atmosphäre. Die versetzt angeordneten Öffnungen haben unterschiedliche Formate und wirken mitunter wie Skulpturen. Mit dem Wechsel des Tageslichts im Hausinneren erzeugen sie immer wieder neue Effekte.
Der Architekturpreis "Gut bedacht"
Der Architekturpreis "Gut bedacht" wird alle zwei Jahre gemeinsam von Braas und dem Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.V. ausgelobt.
Bautafel
Architektur: H²M - Architekten, Stephan Häublein und Johannes Müller, Kulmbach
Dachdeckung: Braas Turmalin Naturrot
Wandbekleidung: Braas Turmalin Naturrot
Wohn-/Nutzfläche: 77,00 m²
Fertigstellung: 10 - 2006