Solange Männer mit der „keine Schwäche zeigen“-Strategie erfolgreich sind, ist ihnen Ruhm und Ehre sicher. Doch die andere Seite der Medaille ist dunkel: „Wir merken oft erst, dass diese erfolgreichen Männer ein Problem haben, wenn sie im totalen Zusammenbruch oder gar im Suizid enden“, stellt Meiler fest. Denn auch wenn Männer nicht mehr können, wenn sie keinen Schlaf mehr finden und sich ohnmächtig fühlen, lassen sie sich doch nichts davon anmerken. „Sie wollen niemanden belasten, niemand soll merken, dass sie vielleicht etwas nicht schaffen könnten“, erklärt Meiler.
Stattdessen sind sie Meister darin, sich selbst noch weiter runterzuziehen. „Sie fragen sich dann: bin ich überhaupt belastbar? Bin ich überhaupt gemacht für diesen Job?“ Meiler würde sich wünschen, dass Männer sich früh genug Unterstützung suchen, eh das Kartenhaus in sich zusammen fällt. Häufig kann schon die Verlagerung bestimmter Lebensbereiche Entlastung geben. Was hat Platz, wenn sich z.B. der Lebensbereich Arbeit zu Gunsten des Lebensbereichs Familie/Freunde vergrössert? Das Spielen mit den Kindern oder das Feierabendbier mit Kollegen?
Wenn sich diese Frage nicht mehr zufriedenstellend beantworten lässt, hilft es die eigenen Antreiber und Werte zu hinterfragen. „Erst wenn ich mich selbst besser kenne, kann ich auch Entscheidungen selbstbestimmt treffen, Entscheidungen, die mir helfen, mich wieder wohler zu fühlen und wieder einen Sinn im Leben zu erkennen“, erklärt Meiler.
In ihrer Arbeit mit Männern legt Meiler genau darauf viel Wert. Sie ist Sparringspartnerin, Initiatorin und Coach in der Schweiz, Österreich und in Deutschland.
Nähere Informationen unter http://www.monika-meiler.com/