"Allmählich scheint auch die deutsche Wirtschaft die hohen Ölpreise und die nachlassende Exportnachfrage zu spüren. Dennoch hat dies bisher nur geringe Auswirkungen auf die Zahl der freien Stellen", so Marco Bertoli, Geschäftsführer Central Europe bei Monster Worldwide. "Die Arbeitslosenquote in Deutschland geht stetig zurück, und obwohl der Index im vergangenen Monat leicht zurückgegangen ist, liegt die Zahl der online ausgeschriebenen Vakanzen deutlich höher als noch vor einem Jahr."
Weiterhin steigende Nachfrage im Gesundheitswesen
Das Gesundheitswesen ist weiterhin der Top-Sektor unter den untersuchten Branchen. Die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern konnte im Juni erneut zulegen und ist um acht Punkte gestiegen. Wachstumstreiber war in dieser Branche vor allem der steigende Bedarf an Führungskräften und Mitarbeitern in Dienstleistungsberufen. Regional wurde vor allem in Schleswig-Holstein gesucht. Die Position als Top-Sektor wird auch vom deutlichen Jahreswachstum unterstrichen: Im Vergleich zum Juni 2007 gewann das Gesundheitswesen 83 Punkte beziehungsweise 81 Prozent hinzu. Dagegen ist die Zahl der im Internet angebotenen Stellen im Ingenieurwesen im vergangenen Monat wieder gesunken und verbuchte ein Minus von sechs Punkten. Techniker und Führungskräfte waren in diesem Sektor zwar gefragter als noch im Mai, den starken Nachfragerückgang nach Akademikern konnte dies jedoch nicht kompensieren.
Nachfrageeinbußen in vielen Berufsgruppen
Die Büroangestellten verzeichneten mit einem Minus von fünf Punkten den größten Nachfragerückgang unter den Berufsgruppen. Dennoch liegt der Index in dieser Berufsgruppe neun Punkte höher als noch im Juni des letzten Jahres. Der Rückgang im vergangenen Monat ist vor allem auf eine sinkende Nachfrage in Verwaltung und Organisation zurückzuführen. Regional verbuchten Sachsen und Bayern ein geringeres Online-Jobangebot für diese Berufsgruppe. Dagegen stieg bereits zum dritten Mal in Folge die Zahl der online angebotenen Stellen für Hilfsarbeitskräfte. Diese Berufsgruppe konnte im Juni sechs Indexpunkte hinzugewinnen. Der erneute Nachfrageanstieg wird vor allem durch einen höheren Bedarf im Produktionssektor bestimmt.
Außergewöhnlich hoher Rückgang in einigen Bundesländern
Baden-Württemberg musste im Juni den größten Rückgang unter den Regionen hinnehmen. Das Bundesland verbuchte im vergangenen Monat ein Minus von 22 Punkten. Die Ursache dieses Rückgangs liegt überwiegend in der stark nachlassenden Nachfrage im Bildungswesen sowie in der Verwaltung und Organisation begründet. Auch das Baugewerbe und der Produktionssektor verzeichneten eine rückläufige Nachfrage. Ebenso wurde in fast allen Berufsgruppen weniger gesucht. Lediglich Fachkräfte in Landwirtschaft und Fischerei waren hier gefragter als im Mai. Die Region mit dem höchsten Zuwachs im Juni war Berlin. Hier wurden insbesondere im Produktionssektor aber auch bei den Kreditinstituten verstärkt Online-Stellenangebote vermerkt. Im Vergleich zum Juni 2007 konnte Berlin fünf Punkte hinzugewinnen. Das entspricht einem Indexwachstum von vier Prozent.
Die Ergebnisse des Monster Employment Index für Juni im europäischen Vergleich:*
Frankreich 171 (+ 12)
Deutschland 140 (- 2)
Niederlande 203 (- 3)
Belgien 127 (+/- 0)
Schweden 190 (- 10)
Italien 175 (+ 4)
Großbritannien 177 (- 4)
Europa 166 (+/- 0)
* Die in Klammern angegebene Zahl gibt die Veränderung zum Vormonat in Indexpunkten wieder.
Weiterführende Informationen zum Monster Employment Index finden Sie im
Internet unter: http://corporate.monster.com/...