Dabei verfügen Elektroautos über ein Batterie- und Thermomanagementsystem, das eine Erhitzung des Akkus registriert und beispielsweise die Klimaanlage zur Batteriekühlung aktivieren kann. Setzt sich die Erhitzung fort, schaut das System jedoch tatenlos zu. „Bei einem drohendem Notfall könnte das System die Standposition des Autos über das serienmäßige eCall-Notrufsystem an die Leitstelle der nächsten Feuerwehr senden“, fordert Automobiltechnik-Experte und ams professional-Chef Thiemo Fleck, selbst Feuerwehrmann.
Solche Notfallmeldungen werden mit wachsender Zahl an Elektroautos immer wichtiger. Denn während konventionelle Fahrzeuge überwiegend während des Betriebs in Brand geraten und das in der Regel sofort bemerkt wird, entstehen folgenschwere Akkubrände offensichtlich eher beim Laden oder zeitverzögert in unüberwachten Zeiten und Bereichen. Nicht nur auf Autofähren sondern besonders in geschlossenen Räumen, Autotunneln oder gewerblichen Tiefgaragen kann durch die Vielzahl der eng geparkten Fahrzeuge die Temperatur nach wenigen Minuten so hoch sein, dass Einsatzkräfte kaum mehr zum Brandherd vordringen können. Das ist gerade in schwer zugänglichen Tiefgaragen besonders gefährlich, weil das Stahlskelett unter dem Beton bei extremer Hitze seine Festigkeit verlieren kann. Der Stahl dehnt sich aus, Betonteile platzen ab, es droht Einsturzgefahr.
„Besonders in Parkhäusern und Tiefgaragen von Wohnanlagen mit Ladeinfrastruktur sind unentdeckte Überhitzungen von Akkus eine enorme Gefahr“, warnt Chefredakteur Pfeiffer. „Weil die Brandbekämpfung in Tiefgaragen und Tunneln riskant und personalintensiv ist, sowie besonderer Technologien bedarf, muss die Autoindustrie reagieren und ein Warnsystem einführen, bevor es zu ersten Großbränden in Wohnanlagen oder Einkaufszentren kommt“, so Pfeiffer.
Redakteur: Thiemo Fleck