Beispiel Daimler: Mercedes bot 2012 bis 2015 die Dieselmodelle GLK 220 und E 350 als CDI, aber auch als Bluetec mit Euro-6-Zulassung an. Der Bluetec wurde zusätzlich mit einem SCR-Kat ausgestattet. Doch wer denkt, den SCR-Kat samt Bluetec-Tank einfach bei Mercedes nachrüsten zu können, der irrt. Mercedes beziffert gegenüber AUTOStraßenverkehr allein den Kostenaufwand für die Nachrüstteile auf 14.000 Euro. Neben einer neuen Abgasanlage mit SCR-Kat und einer neuen Motorsteuerung würde ein AdBlue-Tank samt Zuleitung benötigt, außerdem müsste die Reserveradmulde umgebaut werden. Sogar unmöglich ist es laut Mercedes, den E 350 Diesel auf Euro 6 aufzurüsten. Der Aufpreis betrug vor wenigen Jahren nur 1800 Euro.
Ähnlich ist die Situation bei BMW. Der Hersteller hatte die Euro-6-Option für Diesel in Dreier, Fünfer, Siebener, X3, X5 und X6 angeboten. Der Aufwand einer Nachrüstung wäre jetzt mit der von Hinterrad- auf Allradantrieb vergleichbar, teilt BMW mit. Zudem ist laut BMW eine neue Typzulassung notwendig. Durch den nachträglichen Umbau würden sich zudem Verbrauch und Fahreigenschaften ändern.
Gleiche Aussagen bei VW und Audi. Bei den Ingolstädtern konnten Kunden den A4 3.0 TDI auch mit Euro 6 kaufen. Allerdings sind das laut Audi zwei völlig unterschiedliche Autos, eine Nachrüstung nicht möglich. Auch VW hält den Aufwand etwa beim Passat nicht für vertretbar.