Jetzt noch zu versuchen, den Vorsprung der Asiaten in der Lithium-Ionen-Batterie aufzuholen, hält Mertens nicht für sinnvoll. Die Lithium-Ionen-Batterie habe keine dauerhafte Zukunft, sie sei schon in der zweiten Häfte ihrer Lebenszyklus angekommen. Die Zukunft sei die Feststoffbatterie, die möglicherweise schon 2025 oder sogar früher ihren Durchbruch haben werde. „Da muss Europa rein“, so Mertens. Die Autoindustrie sollte sich jetzt nicht mit der aktuellen Technologie verzetteln, sondern „gleich den nächsten Schritt machen“.
Große Anerkennung zollt Mertens dem amerikanischen Elektroautohersteller Tesla. „Was die gemacht haben, ist wirklich beeindruckend in vielerlei Hinsicht. Sie haben sich ausschließlich auf Elektromobilität konzentriert, haben ein besseres Batteriesteuerungssystem als jeder andere Wettbewerber, kommen mit weniger als 6 % Kobalt in der Batterie aus. Und das ist auch auf der Kostenschiene sehr bedeutend.“ Und dennoch sei Tesla nur ein Nischenanbieter, wenn man den Gesamtmarkt betrachtet. Konventionelle Hersteller könnten das Tesla-Geschäftsmodell nicht einfach übernehmen. „Die konventionellen Autohersteller müssen ihr Brot-und-Butter-Geschäft weiterhin am Leben halten. Bei VW sind 600.000 Menschen beschäftigt. Da kann man nicht einfach sagen: Das knipsen wir jetzt ab und bauen jetzt nur noch Elektroautos.“
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