Damit die deutsche Autoindustrie preisgünstige Elektroautos bauen kann, müssten die Hersteller nicht nur Modelle mit Kompromissen bei Reichweite und Ausstattung anbieten. Zentral seien auch die Bedingungen für die Produktion. „Hier geht es um die Rahmenbedingungen für eine wettbewerbsfähige Industrie. Was passiert mit dem Strompreis? Was geschieht, wenn China und die USA über mehrere Jahre eine deutlich geringere Inflation haben als Europa? Ich glaube, die Diskussion der europäischen Wettbewerbsfähigkeit ist weit über den Automobilsektor hinaus zu führen, und zwar dringend.“
Schließlich müsse die Autoindustrie eine Mobilitätsantwort für Durchschnittshaushalte anbieten. „Wir müssen Antworten finden für die Familie, die ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 35.000 Euro hat, die auf dem Land wohnt und zu ihrem Arbeitsplatz pendelt“, fordert Grüntges. Die Antwort werde „für die nächsten zehn bis 15 Jahre komplett anders ausfallen als in den Städten. Wir müssen gerade hier mehr Vielfalt erlauben, statt dogmatisch zu versuchen, die Menschen zum E-Auto zu treiben. Wir brauchen Nachhaltigkeit plus sozial finanzierbare Mobilität.“
Redakteur: Henning Busse