Allerdings sei sich der Finne seiner schwierigen Aufgabe in der Formel 1 bewusst. „Valtteri weiß, was auf ihn zukommt. Ich habe ihm die nackte Wahrheit präsentiert. Es ist eine große Herausforderung für ihn, und ich wünsche mir nicht, in einem Jahr ein Gespräch zu führen, wie es mit Kvyat oder Kovalainen in der Vergangenheit passiert ist." Kvyat war nach etwas mehr als einer Saison bei Red Bull zu Toro Rosso degradiert worden, Kovalainen durfte nur zwei Jahre bei McLaren fahren.
Deshalb spricht Toto Wolff offen die Möglichkeit an, im nächsten Jahr einen weiteren Fahrer zu verpflichten. Zwar wünsche er sich, dass „die Variante Bottas klappt und sich die Frage nach einem neuen Fahrer nicht mehr stellt". Aber es sei beruhigend, dass 2018 die Fahrer Sebastian Vettel, Fernando Alonso, Sergio Perez und Carlos Sainz auf den Markt kommen, weil ihre Verträge auslaufen. „Wie man bei Nico sieht, kann morgen die Situation eine andere sein als heute. Wir werden schauen, wie sich Bottas im Vergleich zu Lewis schlägt, und wie die anderen Fahrer unterwegs sind."
Allerdings kann sich Wolff auch eine Lösung mit den „eigenen Kids bei Sauber und Force India" vorstellen. „Es gibt eine Menge Optionen und Spielvarianten ab 2018. Nach dem Spontan-Erlebnis mit Nico dürfen wir bei Fahrern nie mehr davon ausgehen, dass etwas nachhaltig ist."
Wolff: Großer Respekt für Nico Rosberg
Zum richtigen Zeitpunkt zurückgetreten – Dem Hamsterrad entkommen
Stuttgart. Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat großen Respekt für den zurückgetretenen Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg. Es gelinge nicht vielen, zum richtigen Zeitpunkt abzutreten, sagte Wolff der Online-Ausgabe der Zeitschrift auto motor und sport. „Ich finde es beeindruckend, wenn es einer schafft, sich am Höhepunkt seiner Karriere aus diesem Hamsterrad von mehr Erfolg und mehr Geld und mehr Macht zu lösen."
Rosberg habe das Richtige getan. „Wir alle glauben doch, dass wir unersetzbar sind. Jeder will eine Marke sein und ist von sich total überzeugt und will besser sein als die anderen. Dass Nico zum besten Zeitpunkt als Weltmeister zurücktritt, finde ich persönlich inspirierend", unterstreicht der Teamchef. „Da gibt es einen, der das nicht mehr will, der nicht dem Ruf des Geldes folgt und lieber zwei Jahre eine ruhige Kugel schiebt, statt diesem Selfie-Wahn und der Selbstvermarktung bis zur Grenze der Übelkeit zu folgen. Er hat einen Schlussstrich gezogen. Und das verdient Respekt."
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