Niedrige Drehzahlen: Auch heute noch ist es gut für den Motor, die ersten 2000 Kilometer behutsam zu fahren. Wer das nicht ernst nimmt, kann dem Motor Frühschäden zufügen, von denen sich dieser nicht mehr richtig erholt. Auch bei modernen Motoren müssen sich winzige Unebenheiten im Zylinder und Kolben erst einlaufen, ohne dass feine Fräsmuster, an denen das Öl besser haftet, beschädigt werden. Wer am Anfang eine längere Strecke bei wechselnden Drehzahlen im mittleren Bereich absolviert, macht schon viel richtig.
Motor warm fahren: Höhere Drehzahlen sollte man jedem Motor, egal ob neu oder alt, erst zumuten, wenn Öl und Motor warm sind. Kaltes Öl schmiert noch nicht richtig, und die verschiedenen Motormetalle dehnen sich bei Erwärmung unterschiedlich aus. Dabei werden Toleranzen im Tausendstel-Millimeter-Bereich aufgebraucht. Aber selbst mit warmer Maschine sollte man bei einem ganz neuen Motor hohe Drehzahlen und Überlastungen unbedingt vermeiden.
Hitzestau vermeiden: Bei einem Motor mit Turbolader sollte man darauf achten, dass der Motor nach einer größeren Anstrengung, etwa hinauf zu einem Alpenpass, eine lastarme Abkühlphase bekommt. „Stellt der Fahrer nach einer längeren Vollgasfahrt den Motor unmittelbar ab, kann sich ein Hitzestau am turbinenseitig bis zu 1000 Grad heißen Lader bilden, der zur Verkokung des Schmieröls im Lager führen kann“, erklärt Jochen Müller, Leiter Vorentwicklung bei Bosch Mahle Turbo-Systems, gegenüber auto motor und sport. Dieser Ölschmodder beschädigt den Turbolader. Das gilt übrigens nicht nur für neue Motoren, sondern generell.
Bremsen einschleifen: Die Bremsen eines Neuwagens benötigen unbedingt eine Einbremsphase, bei der sich das Riefenbild von Belag und Scheibe anpasst, sich Berge in Täler fügen. Reiben kleine Bergspitzen aufeinander, bilden sich Hitzenester. Es dauert einige Hundert Kilometer, bis Scheibe und Belag perfekt zusammenpassen. Bis dahin muss sich der Fahrer auf längere Bremswege einstellen.
Auch Reifen einfahren: Selbst die neuen Reifen eines Autos müssen eingefahren werden. Damit sie besser aus ihrer Vulkanisierungsform herausflutschen, wird bei manchen noch ein Trennmittel eingesetzt, das wie die Butter in einer Kuchenform wirkt. Das Trennmittel muss auf den ersten 150 Kilometern abgetragen werden, damit der Reifen richtig greift. Wenn die Lauffläche nicht mehr glänzt, ist das Mittel runtergefahren. Wie Rennreifen zeigen übrigens auch normale Pneus besseren Grip, wenn sie warm gefahren sind.