Aufladen: Wird ein Akku immer auf 100 % geladen, ist er nach 500 bis 600 Ladezyklen verschlissen. Nutzt man den Akku nur zwischen 5 und 95 % Ladestand, sind es schon 1000 Zyklen. Bei 10 % Puffer oben und unten sind es gar 3000 bis 4000 Zyklen. Im Alltag sollte man die obere Ladegrenze bei 80 % einstellen. Wer nur wenige Kilometer am Tag fährt, lädt am besten nur bis 50 oder 60 %. Wenn eine volle Reichweite gefragt ist, sollte erst in der Nacht vor einer Langstreckenfahrt auf 100 % geladen werden. Wird ein Akku permanent schnellgeladen, also mit einer Leistung über 50 kW, hält er nur halb so lang wie ein Akku, der überwiegend langsam geladen wird.
Fahrverhalten: Wer häufig hohe Motorleistungen abruft, stresst den Akku ebenso wie häufiges Schnellladen. Aber auch starkes Rekuperieren belastet den Akku. Manche Stromer rekuperieren zum Teil mit mehr als 200 kW, was puren Stress für den Akku bedeutet. Eine geringere Rekuperationsstufe und mehr Segeln erhöht die Haltbarkeit der Zellen.
Temperaturen: Akkus arbeiten am besten bei 15 Grad Umgebungstemperatur. Abweichungen um 20 Grad nach oben oder unten halbieren die Lebensdauer. Und die sind im Sommer und Winter nicht außergewöhnlich. Minus fünf Grad sind ähnlich belastend wie plus 35 Grad. Bei extremen Temperaturen empfiehlt sich ein entspannter Fahrstil ganz besonders. Hat man zwei Autos, sollte der Stromer in der Garage stehen, nicht der Verbrenner. Und: Wer im Winter mit leerem Akku nach Hause kommt, sollte gleich laden. Statt den Akku über Nacht abkühlen zu lassen, lädt man ihn schonender, solange er noch warm ist – aber auch hier möglichst nur bis 80 %.
Negative Effekte verstärken sich: Es lohnt sich, nicht alle oben genannten Fehler gleichzeitig zu machen, da sich die Effekte gegenseitig verstärken: Eine halbierte Lebenserwartung durch permanentes Schnellfahren ergibt zusammen mit einer Halbierung durch dauerndes Schnellladen eine Reduktion der Haltbarkeit auf ein Viertel.
Redakteur: Dirk Gulde
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