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Was ist besser: Schnell oder langsam fahren?

Je nach Verbrauch und Akkugröße sind unterschiedliche Strategien besser

(lifePR) (Stuttgart, )
Immer wieder sieht man Elektroautos mit Tempo 80 auf der rechten Spur der Autobahn schleichen, um die Reichweite zu erhöhen. Doch ist das überhaupt sinnvoll? Oder kommt man schneller ans Ziel, wenn man schneller fährt und einen zusätzlichen Ladestopp riskiert? Die Zeitschrift auto motor und sport MO/OVE hat mit sechs Elektroautos unterschiedliche Fahrstrategien getestet auf der Strecke zwischen Stuttgart und Dresden. Erstes Ergebnis: Wer mehr Ladestopps einplant, läuft Gefahr, dass Ladesäulen besetzt sind oder gar nicht funktionieren. Das war bei 12 Testfahrten immerhin fünfmal der Fall. Umgekehrt gibt es aber auch Elektroautos mit so geringem Verbrauch oder so großen Akkus, dass sie die 506 km lange Teststrecke mit der gleichen Zahl von Ladestopps meistern, egal wie schnell man fährt. Getestet wurden die Elektroautos Mercedes EQV, VW ID.5, Hyundai Ioniq 5, Ford Mustang Mach-E, BMW iX und Opel Corsa-e. Mit jedem Modell wurde eine Strecke langsam gefahren, mit maximal 120 km/h auch auf freier Autobahn, sowie einmal im flotten Fahrstil mit je nach Motorleistung bis zu 140 und 170 km/h.

BMWs Luxus-SUV gelang es als Einzigem, bei Maximaltempo 120 die volle Distanz ohne Ladestopp zu fahren. Der iX benötigte dafür 5:17 Stunden und hatte damit die kürzeste Reisezeit aller Testwagen. Fährt man schnelle bis zu 170 km/h bewegt, dauert die Fahrt eine Viertelstunde länger, denn dann steigt der Verbrauch so stark, dass ein 17-minütiger Tankstopp notwendig ist.

Alle anderen Testwagen mussten wenigstens einmal oder sogar noch öfter an die Ladesäule. Beim Ford Mustang, dem Hyundai Ioniq 5 und dem VW ID.5 genügt ein Ladestopp, bei langsamer Fahrweise ebenso wie bei schnellem Tempo. Deshalb spart man bei allen drei Autos Zeit, wenn man schnell unterwegs ist.

Ganz anders ist das beim Elektrobus EQV von Mercedes. Trotz seiner üppigen 90-kWh-Batterie braucht der Bus wegen seiner großen Stirnfläche und dadurch hohen Verbrauchs eine lange Ladepause von 40 Minuten bei Maximaltempo 120. Der Mercedes lädt von allen Testautos am langsamsten. Fährt man bis zu 140 km/h, waren sogar zwei Ladestopps notwendig: Die Folge: Langsames Fahren ist schneller.

Kein Langstreckenprofi ist auch das Stadtauto Opel Corsa-e. Bei 120 km/h Maximaltempo waren trotz des sparsamem Verbrauchs von 16,4 kWh pro 100 km zwei Ladestopps mit insgesamt 42 Minuten Ladezeit nötig, das verlängerte die Reisezeit auf knapp sechseinhalb Stunden. Fährt man bis zu 140 km/h schnell, waren drei Stopps mit einer Gesamtladezeit von 72 min nötig, die Reisezeit verlängerte sich trotz höheren Tempos um 20 min.

Fazit: Bei Autos mit geringerer Reichweite oder höherem Verbrauch lohnt es sich, die Zahl der Ladestopps möglichst niedrig zu halten und langsamer zu fahren. Ist ohnehin ein kurzer Ladestopp notwendig, ist es cleverer, schneller zu fahren und ein paar Minuten länger an der Säule zu stehen.

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