Dabei musste Engstler, der am vergangenen Montag 50 Jahre alt geworden war, beim Start einen Schreckmoment verkraften. Obwohl von Pole gestartet, musste der einzige deutsche Starter seinem direkten Konkurrenten in der Independents' Trophy, Norbert Michelisz beim stehenden Start den Vortritt lassen und kam somit nur auf Rang zwei liegend durch die ersten Rennrunden. Nach einem selbst verschuldeten Dreher des Ungarn schlug dann die Stunde des Routiniers. Engstler ließ sich die Führung bis ins Ziel nicht nehmen und siegte sensationell vor dem Schweizer Alain Menu (Chevrolet) und Gabriele Tarquini (Italien, Seat). Der in der Privatfahrerwertung fahrende Engstler war nach seinem Sieg komplett überwältigt: "Beim Heimrennen zu gewinnen ist unglaublich. Es sind so viele deutsche Fans und auch viele Gäste unseres Partners Liqui Moly hier, da werden wir heute Abend nicht nur meinen 50. Geburtstag gebührend feiern".
Auch im ersten Rennen gab es aus deutscher Sicht erfreuliches zu vermelden. Der für das deutsche Team Wiechers Sport startende Italiener Stafeno D'Aste konnte mit einem überraschenden sechsten Gesamtrang die Privatfahrerwertung für sich entscheiden und sorgte damit für Freude beim Nienburger Team um Manager Dominik Greiner. Sieger im ersten Lauf wurde Yvan Muller (FRA) vor Robert Huff (GBR, beide Chevrolet). Dritter wurde, wie später auch im zweiten Rennen Gabriele Tarquini.
Auch bei den Rahmenrennen war bei durchgehend regnerischen Bedingungen viel Spannung und Action auf der Rennstrecke geboten. Die 28.000 Besucher erlebten am kompletten Wochenende hochkarätigen Motorsport mit insgesamt 13 Rennen. Schnellste Serie des Wochenendes war dabei eindeutig die AutoGP.
Hier stellte Fabrizio Crestani am Freitag im Qualifying einen neuen Rundenrekord auf. Mit 1:17.084 Minuten unterbot er die alte Bestmarke um beinahe drei Sekunden. Im Rennen nützte ihm die Pole Position allerdings nichts, bereits vor der ersten Kurve wurde er unverschuldet in einen Crash verwickelt und schied aus. Auch im zweiten Rennen kam er über einen zweiten Rang nicht hinaus. Sieger im ersten Rennen wurde Sergei Afanasiev vor Adrien Tambay und dem neuen Gesamtführenden, Kevin Ceccon. Rennen zwei dominierte dann Giovanni Venturini vor Afanasiev und Tambay.
Die Formel Renault 2.0 NEC wurde von Carlos Sainz junior dominiert. Der Sohn des mehrfachen Rallyechampions steuerte auf Rang eins und drei und konnte damit seine Führung in der Gesamtwertung ausbauen. Den zweiten Sieg holte sich Tio Ellinas vor Vandoorne, der zwei Mal Zweiter wurde, und Kvyat.
Im ADAC Cruze Cup startete das Playmate des Jahres 2008, Doreen Seidel für das Team der Motorsport Arena erstmals allein auf einem Auto in ein Sprintrennen. Die schnelle Blondine belegte dabei die Plätze neun und zwölf. Es siegten die Teams von Chevrolet Europe und AMC Diepholz.
Die MINI Challenge trug als einzige Serie drei Rennen aus. Hier konnte nach Hendrik Vieth am Freitag und Samstag Nico Bastian den Sonntag für sich entscheiden.
In der ADAC Procar sicherten sich Leidinger und Rikli die Siege in der Division 1, in Division 2 konnten Thierfelder und Löhnig je einmal ganz oben jubeln.