Die Stunden sind gezählt, bis die Motoren in der Motorsport Arena Oschersleben warm laufen. Deutschlands höchste Motorradrennsportserie bringt wieder viel internationales Flair nach Oschersleben. Bei den Superbikes, den 1000 ccm-Giganten der Rennstrecke mit etwa 215 PS, treten Fahrer aus sieben Nationen an.
Für die Spitze zählt nur eine Frage: Ist Markus Reiterberger in dieser Saison vielleicht doch noch einmal zu schlagen? Der BMW-Pilot, der sich aus der Superbike-Weltmeisterschaft zurückgezogen hatte und in der IDM zu neuer Bestform aufgelaufen ist, hat sich den Titel schon vorzeitig gesichert und gilt als Fahrer von einem anderen Stern. Sein niederländischer Teamkollege Danny de Boer konnte ihn dennoch einmal besiegen: beim Saisonauftakt auf dem Nürburgring im Regen. Laut Wettervorhersagen soll es auch am kommenden Wochenende immer wieder kleine Schauer geben.
Mit Luca Marconi aus Italien hat sich ein Yamaha-Fahrer als Gaststarter in der IDM Superbike 1000 angemeldet. Der 28-Jährige tritt normalerweise in der Superstock 1000-Europameisterschaft an und hofft nun auf erste Erfolge auf dem IDM-Parkett. Einfach wird es nicht. Die IDM Superbike 1000 gehört auch international zu den Spitzenklassen.
Unter den ganzen Männern gibt es eine Frau: Lucy Glöckner. Die Sächsin ist talentiert, ehrgeizig und zäh. Zuletzt in Assen wurde sie auf einer Kawasaki Siebte. Glöckner ist keine Amazone, die nur mitfährt, sondern eine, die mit der Startnummer „69“ richtig reinhält. Und in Oschersleben erst recht. Denn hier ist sie schon länger als Instruktorin bei Renntrainings unterwegs.
In der Klasse IDM Supersport 600 versucht der Brite Kevin „Kev“ Coghlan sein Glück auf einer Yamaha. Es ist ein Comeback nach zwei Jahren, denn 2015 gab der 29-Jährige sein IDM-Debüt in der Superbike-Klasse, stürzte dort aber schwer und brach sich einen Brustwirbel.
Außer in der Superbike-Klasse ist noch nirgendwo eine Titelentscheidung gefallen. In der IDM Supersport 600, der kleinen Supersport 300-Klasse für den Nachwuchs und der Sidecarfraktion geht es noch heftig zur Sache.
Am Freitag geht es ab 9 Uhr und ansonsten ab 8.30 Uhr auf der Rennstrecke rund. Gefahren wird bis 18 Uhr. Mit dem Yamaha R6 Dunlop-Cup, dem Suzuki GSX-R-Cup sowie dem Twin Cup 700 wird zusätzlich für Action gesorgt.
Die IDM bietet ein Programm ohne Pause. Denn auch im Fahrerlager kommen die Fans auf ihre Kosten. Mit öffentlichen Pressekonferenzen, auf der Shoppingmeile und bei Autogrammstunden. Für das i-Tüpfelchen sorgen die IDM-Macher selbst: BMW, Honda, Kawasaki, Suzuki und Yamaha. Ihre aktuellen Motorradmodelle stehen für Probefahrten zur Verfügung.
Der Preis für das Wochenende ist heiß: Für 25,00 Euro ist alles drin. Ein einzelnes Tagesticket kostet 14,00 Euro.