- EBITDA-Margenziel in 2007 mit 15,3 % voll erreicht - auch 2008 im Zielkorridor von 14 bis 15 %
- Jahresüberschuss soll 2008 um knapp 20 % auf rund 180 Mio. € steigen
- Aktienrückkauf wird fortgesetzt
Die MTU Aero Engines Holding AG will im Jahr 2008 weiter profitabel wachsen: Der Umsatz soll auf dem Vorjahresniveau liegen, was einem dollarkursbereinigten Wachstum von rund 6 % entspricht. Der bereinigte operative Gewinn soll rund 390 Mio. € und damit trotz deutlich steigender Investitionen und der Belastungen durch den Dollarkurs den Wert des Jahres 2007 erreichen. Beim Jahresüberschuss rechnet die MTU mit rund 180 Mio. €, einer Steigerung von knapp 20 %. Das hat die MTU am Donnerstag, 13. März 2008, auf ihrer Bilanz-Pressekonferenz bekannt gegeben.
Im Geschäftsjahr 2007 hat die MTU ihren Umsatz von 2.416,2 Mio. € auf 2.575,0 Mio. € verbessert (+7 %) und damit das angestrebte Niveau von rund 2,6 Mrd. € erreicht. Bereinigt um die Veränderungen aus dem Dollarkurs beträgt der Umsatzanstieg sogar rund 15 %. Über-proportional gewachsen ist der operative Gewinn: Er stieg um 24 % auf 392,9 Mio. € (2006: 318,2 Mio. €). Die MTU übertrifft damit ihre im Jahresverlauf erhöhte Prognose von 385 Mio. €. Einen deutlichen Anstieg verzeichnet das Unternehmen beim bereinigten Gewinn nach Steuern. Er hat sich nach 121,8 Mio. € im Jahr 2006 um 22 % auf 148,2 Mio. € verbessert.
"2007 war erneut ein erfolgreiches Geschäftsjahr für die MTU", sagte Egon Behle, Vorstandsvorsitzender der MTU Aero Engines Holding AG. "Diesen Erfolgskurs wollen wir auch 2008 beibehalten. Unser oberstes Ziel ist es, die gute Marktposition im zivilen und militärischen Triebwerksgeschäft weiter auszubauen und profitabel zu wachsen. Die Dollarkursentwicklung könnte das Wachstum auf Euro-Basis jedoch neutralisieren. Sie macht daher weitere Kostenoptimierungen notwendig."
Zur guten Geschäftsentwicklung beitragen wird vor allem das zivile Triebwerksgeschäft. In der zivilen Instandhaltung und im Militärgeschäft rechnet die MTU mit einem stabilen Verlauf. Im Geschäftsjahr 2008 wird die MTU über das übliche Niveau hinaus investieren. Geplant sind vor allem strategische Investments wie zusätzliche Programmbeteiligungen, Erweiterungsmaßnahmen bei der MTU Maintenance Hannover und der Aufbau des neuen Standorts in Polen. Dennoch erwartet die MTU einen Free Cashflow von rund 100 Mio. €.
Ziviles OEM-Geschäft mit deutlichem Umsatzplus
Zum Umsatzanstieg 2007 hat insbesondere das starke Wachstum im zivilen Triebwerksgeschäft beigetragen. Hier hat die MTU den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 11 % verbessert - von 993,5 Mio. € auf 1.102,0 Mio. €. Dollarkursbereinigt ist sogar ein Anstieg von 21 % zu verzeichnen. Positive Umsatzeffekte hatten sowohl im Neu- als auch im Ersatzteilgeschäft vor allem die Programme V2500 (Airbus A320-Familie), PW2000 (Boeing 757 und C-17), CF6-80C (Boeing 747, Airbus A300, A310 und A330) und der Serienanlauf des GP7000 für den Airbus A380.
Ein Umsatzplus von 2 % verzeichnet das militärische Triebwerksgeschäft mit 497,5 Mio. € (2006: 489,6 Mio. €). Die laufende Indienststellung des Eurofighters hat zu anhaltend hohen EJ200-Umsätzen geführt. Positiv entwickelte sich auch das MTR390, das den Kampfhubschrauber Tiger antreibt.
Insgesamt ist das OEM-Geschäft um 8 % gewachsen: Nach 1.483,1 Mio. € im Jahr 2006 hat die MTU 2007 einen OEM-Umsatz von 1.599,5 Mio. € erzielt.
In der zivilen Instandhaltung stieg der Umsatz um 5 % von 954,7 Mio. € auf 1.004,7 Mio. €. Der Umsatzanstieg bleibt damit leicht hinter den Erwartungen zurück. Verantwortlich waren der starke Euro sowie Hindernisse, die im Zusammenhang mit der Einführung neuer Software- und Logistiksysteme und notwendigen Prozessanpassungen bei der MTU Maintenance Hannover enstanden sind. Maßgeblichen Anteil am Umsatz hatten die Programme V2500 und CF6. Dollarkursbereinigt ergibt sich in der zivilen Instandhaltung ein Umsatzzuwachs von rund 15 %.
Hoher Auftragsbestand als Basis für anhaltend gute Geschäftsentwicklung
Der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2007 beträgt mit 3.311,1 Mio. € das 1,3-fache des Jahresumsatzes. Bereinigt um die Veränderungen aus dem Dollarkurs lag er bei 3.513,3 Mio. € und damit über dem Vorjahresstand von 3.342,3 Mio. €.
In der zivilen Instandhaltung erhöhte sich der Auftragswert der vertraglich gebundenen Triebwerke im Geschäftsjahr 2007 auf 7.426,6 Mio. US-$. Zu dem Anstieg um 53 % haben vor allem zwei neue Aufträge beigetragen: Von JetBlue Airways hat die MTU den größten Instandhaltungsauftrag ihrer Geschichte erhalten. Betreut werden V2500-Antriebe. Außerdem wurde eine Kooperation mit dem indonesischen Instandhaltungsbetrieb Garuda Maintenance Facilities (GMF) AeroAsia geschlossen. Die MTU kümmert sich als strategischer Partner um die Instandsetzung von CFM56-3-Antrieben indonesischer Fluglinien.
Ertragslage deutlich verbessert
Die Ertragskraft der MTU hat im Jahr 2007 weiter zugenommen: Die MTU hat ihre Umsatzrendite auf 15,3 % gesteigert (2006: 13,2 %) und damit ihr Margenziel von 14 bis 15 % voll erreicht. "Diese positive Entwicklung zeigt den Erfolg unserer Maßnahmen zur Steigerung von Effizienz und Ertragskraft, durch die wir ab 2008 jährlich 50 Mio. € einsparen", erklärte Finanzvorstand Reiner Winkler. "Außerdem werden wir weitere Kostenoptimierungen einleiten, um der Dollarschwäche entgegenzuwirken. Einen langfristigen Beitrag zur Effizienzsteigerung wird unser neuer Standort in Polen leisten. Auch im Jahr 2008 soll unsere Umsatzrendite im Zielkorridor von 14 bis 15 % liegen."
Zur guten Ertragslage im Geschäftsjahr 2007 hat vor allem das OEM-Geschäft beigetragen, in dem das operative Ergebnis um 40 % zugelegt hat. Die EBITDA-Marge liegt damit im OEM-Geschäft bei 19,1 %. Bedingt durch die Belastungen aus der Einführung neuer Software- und Logistiksysteme bei der MTU Maintenance Hannover ging das operative Ergebnis der zivilen Instandhaltung im Vergleich zum Vorjahr um 15 % zurück. Im MRO-Geschäft beträgt die EBITDA-Marge 8,7 %.
Dividendenvorschlag von 0,93 € je Aktie
Das gute operative Ergebnis der MTU schlägt sich auch im Gewinn nach Steuern nieder, der auf 154,1 Mio. € verbessert wurde. "Wir möchten unsere Aktionäre an der guten Ergebnisentwicklung der MTU beteiligen. Daher werden wir der Hauptversammlung eine Dividendenausschüttung in Höhe von 0,93 € je Aktie vorschlagen. Das sind 13 % mehr als 2006", so Winkler.
11 % des OEM-Umsatzes für Forschung und Entwicklung
Mit 176,4 Mio. € lagen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung 2007 um 4 % über dem Vorjahreswert von 169,9 Mio. €. Das entspricht bezogen auf das OEM-Geschäft, in dem die Forschungs- und Entwicklungsausgaben anfallen, 11 % des Umsatzes. 88,8 Mio. € des Gesamtbetrags entfallen auf die eigenfinanzierten Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Schwerpunkte der Aktivitäten waren Technologien für die nächste Triebwerksgeneration sowie die Entwicklungsprogramme TP400-D6 für den Airbus-Militärtransporter A400M und MTR390 Enhanced, die leistungsgesteigerte Version des MTR390.
Investitionen in die Zukunft
Die MTU hat im vergangenen Jahr 106,1 Mio. € investiert (2006: 114,1 Mio. €). Schwerpunkte der Investitionstätigkeit waren der Bau eines zweiten Triebwerksprüfstands bei der MTU Maintenance Hannover und der Ausbau von Programmbeteiligungen.
Mitarbeiterzahl konstant
Zum Jahresende 2007 waren bei der MTU 7.130 Mitarbeiter beschäftigt. Damit lag die Mitarbeiterzahl in etwa auf dem Vorjahresstand von 7.077 Mitarbeitern.
Aktienrückkauf wird fortgesetzt
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die MTU im Rahmen ihres Aktienrückkaufprogramms 4,3 Mio. Aktien erworben. Bis zum Ende des ersten Quartals 2008 werden es rund 5 Mio. Aktien sein. Die MTU beabsichtigt, 3,0 Mio. dieser Aktien einzuziehen und damit das Aktienrückkaufprogramm aus der Hauptversammlung 2007 zu beenden. Ein weiterer Aktienrückkauf ist vorgesehen. Die entsprechende Ermächtigung über den Rückkauf von weiteren 10 % des Grundkapitals möchte sich der Vorstand daher von der Hauptversammlung erteilen lassen.