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Sodbrennen: Plötzliches Ende des PPI-Hype

PPI - Protonen-Pumpen-Inhibitoren - haben mehr als 10 Jahre die Taschen von Firmen und Professoren gefüllt

(lifePR) (Berlin, )
Jetzt stellt sich heraus: Trotz teuer bezahlter Experten sind die Wirkstoffe bei Reflux und Sodbrennen kaum wirksamer als Placebo.

"Wir stellen seit einigen Jahren einen beunruhigenden und medizinisch nicht zu erklärenden Verordnungszuwachs bei den Protonenpumpeninhibitoren (PPI) fest, die offenbar immer häufiger auch bei banalsten Magen-Darm-Problemen zum Einsatz kommen", kritisiert Prof. Dr. Ulrich Schwabe, Heidelberg, Mitherausgeber des Arznei-Verordnungsreportes, gegenüber dem medizinischen Fachportal Sodbrennen-Welt.de das Verordnungsverhalten deutscher Ärzte. So haben sich die Verordnungen von Protonenpumpenhemmern in den letzten 10 Jahren um das Sechsfache erhöht. Irgendeine Veränderung bei Häufigkeit oder Schwere der Refluxkrankheit gab es in diesem Zeitraum nicht.

Jetzt beginnen viele Wissenschaftler und Magen-Darm-Experten umzudenken, berichtet Sodbrennen-Welt.de: So ist die Refluxkrankheit nach moderner Auffassung keine durch Magensäure verursachte Erkrankung. Vielmehr handelt es sich um eine komplexe Funktionsstörung des Organs Speiseröhre und benachbarter Funktionsgewebe. Hierdurch erhöht sich die Kontaktzeit mit aggressivem Mageninhalt. Auch die normalerweise hocheffektive Selbstreinigung der Speiseröhre ("Clearance") leidet darunter. Auffällig ist die Geschwindigkeit mit der viele Gastroenterologen von ihrem bislang gepredigten "PPI-Glauben" abfallen. Selbst Wissenschaftler des größten PPI-Herstellers AstraZeneca gestehen jetzt ein, so heißt es bei Sodbrennen-Welt.de, dass die PPI-Therapie von Sodbrennen oder saurem Aufstoßen bei jedem zweiten Patienten wirkungslos bleibt.

Dies rückt nun bewährte Wirkstoffe - die sogenannten Antazida auf Basis von Aluminium-Magnesiumhydroxid - wieder in den Fokus der wirksamen Arzneitherapie von Sodbrennen und saurem Aufstoßen. Diese neutralisieren nicht nur Magensäure und fördern die Schleimhautheilung in der entzündeten Speiseröhre, sondern binden auch aggressive Bestandteile des Magensaftes wie Pepsin oder Gallensäuren. Das bestechendste Merkmal aus Patientensicht: Schneller als andere Wirkstoffe können Antazida die Beschwerden zum Verschwinden bringen - manchmal dauert es nur wenige Sekunden bis Minuten.

Weitere Informationen finden sich in den aktuellen Berichten von Sodbrennen-Welt.de
- Abkehr von alten Theorien (Teil 2): Sodbrennen-Behandlung - Eindeutiges Plädoyer für Antazida
- Sodbrennen-Therapie wirkungslos? Gallensaft könnte schuld sein! Protonenpumpeninhibitoren bei jedem zweiten Sodbrennen-Patienten unwirksam - Paradigmenwechsel bei AstraZeneca?

(Abbildung nach: Schwabe U, Paffrath D (Hrsg.): Arzneiverordnungsreport 2008. Springer, Heidelberg, 2008.)

Sodbrennen-Welt.de ist ein medizinischer Informations-Dienst für Betroffene und Health Professionals, der seit rund 10 Jahren kontinuierlich qualitativ hochwertige Nachrichten, Berichte und Hintergrundinfos zum Themenbereich Refluxkrankheit und Sodbrennen liefert.

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