Oft lautet die Empfehlung: "Trinken Sie weniger Alkohol und essen Sie weniger Fett."
Dass die sog. Fettleber aber nur selten etwas mit Alkohol oder Fett zu tun hat, wissen mitunter auch die Ärzte nicht.
Zuerst ist hier zwischen einer alkoholischen (ASH oder AFLD) und einer nicht-alkoholischen Fettleber (NASH oder NAFLD) zu unterscheiden. Sicher unterscheiden kann man diese nur, indem man eine Gewebsprobe nimmt, was allerdings nicht immer notwendig ist. In erster Linie werden laborchemisch die Leberwerte und Stoffwechselparameter (Insulin, freie Fettsäuren, v.a. auch postprandial) bestimmt.
Weitere Marker, wie Alkoholmarker (CDT, ...) und Adipokine (Leptin, Adiponektin, ...), können nach Ausschluss einer infektiösen (v.a. Viren der Hepatitis A und B) oder chronisch entzündlichen Genese (z.B. Hämochromatose, M. Wilson, Autoimmunerkrankungen, a1-Antitrypsinmangel,...), mittlerweile als weitere Kontrollparameter, wichtige Mehrinformationen bieten.
Die generelle Empfehlung, weniger Alkohol zu trinken, ist bei einer NASH i.d.R. nicht zielführend, auch wenn Alkohol generell als Leberzellgift gelten muss. Ein Alkoholkonsum in Maßen ist für Frau (etwas weniger, weil die Enzymausstattung geringer ist) und Mann also möglich.
Auch die oft ausgesprochene Empfehlung, "weniger Fett zu essen", ist in einer solchen Situation nicht zielführend.
Dr. B. Herberger:
"Eine Fettleber ist in vielen Fällen überhaupt nicht Ausdruck von zuviel Alkohol oder gar Fett, sondern deutet auf eine ungünstige Stoffwechsellage hin. Ob nun zuerst die Leber ein Problem hat und in der Folge der Stoffwechsel gestört ist oder zuerst der Stoffwechsel gestört ist (v.a. Insulinresistenz, Diabetes, Fettstoffwechsel u.a.) und in der Folge die Leber, kann oft nicht geklärt werden. Sicher ist, dass Menschen mit einer Fettleber Maßnahmen ergreifen sollten, um dem Trend entgegenzuwirken, dass sich Stoffwechselprobleme und Fettleber gegenseitig verstärken. Dies kann man (-nur-) über Bewegung und Ernährungsmodifikation tun.
Dass eine Anpassung der Ernährung aber nicht in erster Linie über eine -möglicherweise nahe liegende - Fettreduktion erfolgen sollte, ist auch vielen Ärzten nicht bekannt."
Eine sinnvolle Ernährungsanpassung beinhaltet bei Übergewicht eine Kalorienreduktion, eine Verbesserung der Qualität der Fettzufuhr und die Zufuhr von hochwertigem Eiweiß.
"So kann der Trend, der Verfettung der Leber und der Stoffwechselproblematik, entgegengewirkt bis aufgehoben werden", so Dr. B. Herberger.
"Im Rahmen eines Programms zur kontrollierten Gewichtsreduktion bei NASH, mithilfe von Proteinkonzentraten, zeigen hier gleich mehrere Studien an, dass sich die Leberparameter deutlich verbessern lassen.
Mit SEP, in welchem verzweigtkettige Aminosäuren (BCAA) eine gesonderte Stellung einnehmen, da sie in besonderem Maße (Patent) vertreten sind, kann der Leber ein besonders hochwertiger Nährstoffkomplex zugeführt werden. BCAA dynamisieren den Stoffwechsel der Leber, indem sie die Magermasse vor Abbau schützen und wirken sich positiv auf den Stoffwechsel von Leberkranken aus."
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