21.04.2016 um 19 Uhr
Kesselhaus der Muthesius Kunsthochschule, Legienstraße 35, Kiel
Eintritt frei!
Geografische Bedeutung oder Qualitätsbegriff: Die Designwissenschaftlerin Juliane Aleithe M.A. untersucht in ihrem Vortrag den Begriff des „Nordens“ im Zusammenhang mit skandinavischen Design.
Seit 2013 wirbt Schleswig-Holstein mit dem Slogan „Der echte Norden“: In der Auftaktkampagne werben „echte Schleswig-Holsteiner“, es werden auf „emotionale Art und Weise die einzigartige Mentalität und die typische Haltung der Schleswig-Holsteiner vermittelt. Klarheit und Bodenständigkeit werden als Alleinstellungsmerkmale zum Ausdruck gebracht. Nicht länger eine geographische Bezeichnung,wandelt sich der Norden zum Qualitätsbegriff, dem Attribute wie Klarheit, Understatement und Macher-Mentalität zugeordnet werden. Der Stellenwert des skandinavischen Designs in dieser Entwicklung ist Gegenstand von Aleithes Studien. Sie wird auch die Verschränkungen historischer Ereignisse und Verbindungen in Politik, Kultur und Wirtschaft seit dem Ende des 19. Jahrhunderts zwischen Schweden und Deutschland berücksichtigen.
Juliane Aleithe. Geboren 1983 in Dessau. Studium der Germanistischen Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Magisterarbeit zum Thema »Wandel im Sitzen. Möbeldesign der Firma Thonet. Sitzmöbel der 1960er und 1970er Jahre«. Aufenthalte in Finnland und Frankreich. Praktika in der Hamburger Kunsthalle/ Museum für Kunst und Gewerbe, im Grassi Museum für Angewandte Kunst und im Musée des Arts Décoratifs in Paris. Zahlreiche kuratorische Aktivitäten, Lehrtätigkeit an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle in den Designwissenschaften. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist Juliane Aleithe Stipendiatin der Landesgraduiertenförderung des Landes Sachsen-Anhalt mit dem Promotionsthema »Die Rezeption Schwedens: Schwedenbild und Schwedendesign in beiden deutschen Staaten. Ideen- und Sozialgeschichte des Designs von 1945 bis 1974« (Arbeitstitel).