Neele Marie Denker ist als Koordinatorin im neu eingerichteten Lab tätig. Sie sagt: „Das Sustainability Design Lab bietet unseren Absolventinnen und Absolventen einen gemeinschaftlich genutzten Raum, in dem sich Synergien ergeben: Hier können sie miteinander statt nebeneinander arbeiten und gemeinsam Materialien erforschen, Konzepte ausarbeiten, ihre Produkte auf Markttauglichkeit prüfen und ihre Netzwerke ausbauen.“ Als Koordinatorin begleitet Neele Marie Denker die Gestalterinnen und Gestalter bei der Umsetzung ihrer neuartigen Produkte, die gezielt eine nachhaltige Entwicklung stärken. Die Projektleitung übernimmt Inge Schröder.
Woran im Sustainability Design Lab zurzeit gearbeitet wird? Bashar Zapen möchte die Umweltverschmutzung durch Plastikmüll reduzieren und hat Prototypen einer wiederauffüllbaren Zahnpastatube geschaffen, um Plastikabfall zu vermeiden. Janet Perozo entwickelt ein klimaneutrales Shirt mit optionaler Stillfunktion für Mütter, dessen Produktion, Verpackung, Transport, Vertrieb und Marketing sie nun CO2-neutral aufstellen wird. Die Brüder Max und Kay Boll haben sich auf die individuelle, lokale Produktion von Holzstrukturen fokussiert: Dafür konzipieren sie einen Prozess, der es Nutzenden ermöglicht, Objekte zu gestalten und herzustellen, die ausschließlich mit Holzverbindungen zusammengefügt werden. Um das Bewusstsein für die Materialien zu schärfen, soll dabei möglichst auf die Verwendung anderer Rohstoffe als Holz verzichtet werden. Und Mika Siponen hat zusammen mit Hannes Stuhr die Idee für das bereits mehrfach preisgekrönte Projekt Planterial gehabt: Es ersetzt Spanplatten durch Plattenwerkstoffe aus ausschließlich nachwachsenden Rohstoffen – im Sustainability Design Lab erkunden die Designerinnen und Designer nun die gestalterischen Möglichkeiten verschiedener Rohstoffe.
Diesen ersten vier Projekten werden ab Juli weitere folgen. Das Sustainability Design Lab wird als Drittmittelprojekt vom EU-Fonds für regionale Entwicklung gefördert – über die Aufbauhilfe REACT-EU der Europäischen Union, die die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Covid-19-Pandemie in Europa kompensieren soll. Eine weitere Förderung steuert das Land Schleswig-Holstein aus dem Landesprogramm Wirtschaft bei. Nicht nur den Arbeitsplatz und die entsprechende Infrastruktur stellt das Sustainability Design Lab zur Verfügung, sondern es bietet seinem interdisziplinär arbeitenden Team auch passgenaue Unternehmenskontakte, Netzwerkaufbau und Workshops.
Bereits seit einigen Jahren liegt ein Fokus der Muthesius Kunsthochschule fachübergreifend in allen Kunst- und Design-Studiengängen auf nachhaltigen Denkansätzen und Konzepten – von der alternativen Mobilitätsstrategie hin zum Zero Waste Space. Das Sustainability Design Lab gibt diesen zukunftsträchtigen und innovativen Ideen aus dem Studium einen Nährboden, um sich entfalten zu können.
Weitere Informationen über das Sustainability Design Lab gibt es online: www.sustainability-design-lab.de