Jan Boettcher — Roman ‚Y‘
erschienen 2016 im Aufbau Verlag
Dienstag, 19. Juli 2016 um 20 Uhr,
Kesselhaus Muthesius Kunsthochschule,
Legienstraße 35, Kiel
Eintritt frei!
Präsident Dr. Arne Zerbst präsentiert in der Reihe „Sprachkunst“ – Literatur in der Kunsthochschule, den Romanautoren Jan Boettcher. „Ein wesentliches Anliegen der Reihe ist es, die bildende Kunst in eine produktive Nähe zur redenden Kunst zu setzen. Wir wollen mit dieser Veranstaltungsreihe Impulse nach Innen und Außen geben und laden dazu auch die interessierten Kieler Bürgerinnen und Bürger ein“, so Zerbst.
Auf einer Hamburger Party finden Jakob Schütte und seine Jugendliebe Arjeta Neziri endlich zusammen, da bricht in Arjetas Geburtsland der Krieg aus. Die Schatten aus dem Kosovo sind lang, beklommen sitzt die Familie Neziri vor dem Fernseher. Als sich die Lage auf dem Balkan beruhigt, wird in Arjetas Vater ein alter Traum lebendig: Er will in die Heimat zurück, um im allgemeinen Bauboom ein Hotel zu errichten. Seine Tochter muss mit nach Prishtina. Jakob Schütte lässt sich davon nicht beeindrucken – er fliegt Arjeta hinterher.Jahre später, die beiden sind längst kein Paar mehr: Jakob lebt in Berlin, Arjeta ist im Kosovo geblieben.
Er produziert Computerspiele und will ausgerechnet aus dem blutigen Kosovokrieg Kapital schlagen. Sie kämpft als politische Künstlerin für eine bessere Zukunft ihres Landes. Ihr gemeinsamer Sohn aber findet nirgendwo Halt – und macht sich selbst auf die Reise.
Y erzählt von der Mitte und vom Rand Europas. Und davon, dass jeder Riss zuallererst durch unsere Herzen geht.
Jan Böttcher, 1973 in Lüneburg geboren, war zunächst als Songtexter und Sänger auf diversen CDs mit der Berliner Band Herr Nilsson zu hören. Seit 2003 hat er vier Romane veröffentlicht. Mit »Nachglühen« gewann er den Ernst-Willner-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb, sein Roman »Das Lied vom Tun und Lassen« stand an der Spitze der SWR-Bestenliste. Jan Böttcher lebt in Berlin.
Insbesondere im Kommunikationsdesign mit seinen Lehrgebieten »Typografie« und »Sprache und Gestalt« ist die Literatur bereits eingebunden in die Kunsthochschule. Die Reihe »Sprachkunst« tritt seit nunmehr drei Semestern an, dieses Verhältnis zu vertiefen und auszuweiten. Sie wird fortgesetzt.