Vortrag
Patricia Pisani (Berlin)
Ortsbezogene Kunstprojekte -
Raum, Erinnerung, Gegenwart und Äemter
27. Oktober 2016 um 19 Uhr
in der Stadtgalerie Kiel
Andreas-Gayk-Straße 31, Kiel.
Eintritt frei!
Wie sieht die künstlerische Auseinandersetzung mit besonderen öffentlichen Orten aus? Die Künstlerin Patricia Pisani wurde in der Stadtgalerie Kiel eingeladen und wird ihre ortsbezogenen und konzeptionellen Kunstprojekte im öffentlichen Raum vorstellen. „Denkzeichen in Berlin-Buch für die Opfer der Nationalsozialistischen Zwangssterilisation und Euthanasiemorde“ titelte sie eine ihrer Installationen mit politischem/historischen Inhalt von 2013. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt sind Kunstobjekte mit physikalischen Fragestellungen, so ihr „Damocles Mobil“ aus 28 beschrifteten Kochmessern im Rahmen einer Berliner Ausstellung zur Sicherheit. Sie setzt sich mit der Geschichte der Orte, deren aktueller Situation, sowie mit der Architektur in ihren räumlichen, materiellen, semantischen und atmosphärischen Aspekten auseinander. Dabei bedient sie sich verschiedener Techniken und Materialien, um eine komplexe künstlerische Idee darzustellen oder rekontextualisiert handelsübliche Objekte, um neue Bedeutung zu erzeugen.
PATRICIA PISANI studierte Kunst in Buenos Aires, Stuttgart und Berlin. Seit 1993 lebt und arbeitet sie in Berlin als freie Künstlerin und Dozentin. Sie realisierte zahlreiche Projekte im öffentlichen Raum und Ausstellungen in Inland und Ausland, nimmt an eingeladenen Wettbewerben für Denkzeichen und für Kunst am Bau teil und ist Mitglied der Kommission für Kunst im öffentlichen Raum des BBK-Berlins. Gebaute Denkzeichen stehen in Berlin-Charlottenburg und Berlin-Buch.
Mit der Vortragsreihe „BLOW UP - Über den möglichen Beitrag der Kunst zum Öffentlichen Raum “, werden Künstlerinnen und Künstler mit realisierten Arbeiten aus den letzten Jahren und /oder Wettbewerbserfolgen vorgestellt, die für die Diskussion in der BRD um zeitgenössische Konzepte für den Arbeitsbereich „Kunst im öffentlichen Raum“ eine besondere Bedeutung haben. Damit sollen Anstöße und Anregungen für den öffentlichen Diskurs in Kiel bzw. Schleswig-Holstein gegeben werden. Die Vortragsreihe startete im Sommer 2010. Sie wird moderiert von Prof. Arnold Dreyblatt und Wolfgang Zeigerer. Muthesius Kunsthochschule und Stadtgalerie Kiel setzen hiermit eine Diskussion in Gang, die an aktuellen Erfahrungen vor allem in Europa anknüpft und neue Wege zur Wahrnehmung und Nutzung des öffentlichen Raums aufzeigt. Die Reihe stellt die mediale, räumliche, kulturelle und soziale Komplexität von Künsten im öffentlichen Raum vor. Diese umfassen Eingriffe und Gestaltungen von Orten, Plätzen und Räumen, theatrale Inszenierungen, Sprach-Räume, Choreografien mit Stadt- und Landbewohnern, soziale und ökologische Projekte sowie sensuelle Anthropologie.
Die Vortragsreihe wird am 3. November fortgesetzt mit Prof. Ulrich Eller (Braunschweig) zum Thema „Orte und Räume auditiver Kunst“ sowie am 08. Dezember mit Renate Stih und Frieder Schnock (Berlin) zu Kunst und Erinnerung, Topografie und urbane Strukturen, Übersetzung von Zeitfragmenten.