Vortrag
Ulrich Eller (Braunschweig)
Orte und Räume auditiver Kunst
November 2016 um 19 Uhr
in der Stadtgalerie Kiel
Andreas-Gayk-Straße 31, Kiel.
Eintritt frei!
Tonnenschwere Steine, Kanister, Wetterballons, Signalhörner werden von Eller mit Klang gefüllt, aber er lässt auch Gänsedaunen tanzen. Ihm bietet der Klang die Möglichkeit, auf verborgene Eigenschaften von unterschiedlichem Material hinzuweisen. „Meine Arbeiten sehe ich als Entwurf für eine neue, unbekannte Wirklichkeit, die sich jedem offenbart, der gewillt ist sie zu bemerken“, bekennt der Klangkünstler. In Kiel erläutert er das Spannungsfeld zwischen der akustischen Intervention des Innen- und Außenraumes und der Erlebbarkeit von Ortsspezifik und Transformation.
Seit 2004 hat Eller die einzige Professur für Klangskulptur und Klanginstallation an einer deutschen Kunsthochschule inne. In Kiel war er bereits 2008 mit „Sonoric Ecologies“ anlässlich der Ostseebiennale der Klangkunst zu hören.
Ulrich Eller lehrte nach seinem Masterstudium bei Prof. Herbert Kaufmann in Berlin am FB Architektur der TU Berlin, Künstlerische Inszenierung sowie Klangskulptur/Klanginstallation an der FH Hannover und wurde 2004 an die HBK Braunschweig berufen. Er lebt in Norderhastedt/Dithmarschen. Seit 1981 beteiligte er sich an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland, u.a. in Budapest, Maastricht, Kyoto, Karlsruhe, Berlin. 2016 realisierte er bei den Kunstfestspielen Herrenhausen „Resonanzen – Klanginstallationen Grosser Garten“.
Mit der Vortragsreihe „BLOW UP - Über den möglichen Beitrag der Kunst zum Öffentlichen Raum “, werden Künstlerinnen und Künstler mit realisierten Arbeiten aus den letzten Jahren und /oder Wettbewerbserfolgen vorgestellt, die für die Diskussion in der BRD um zeitgenössische Konzepte für den Arbeitsbereich „Kunst im öffentlichen Raum“ eine besondere Bedeutung haben. Damit sollen Anstöße und Anregungen für den öffentlichen Diskurs in Kiel bzw. Schleswig-Holstein gegeben werden. Die Vortragsreihe startete im Sommer 2010. Sie wird moderiert von Prof. Arnold Dreyblatt und Wolfgang Zeigerer. Muthesius Kunsthochschule und Stadtgalerie Kiel setzen hiermit eine Diskussion in Gang, die an aktuellen Erfahrungen vor allem in Europa anknüpft und neue Wege zur Wahrnehmung und Nutzung des öffentlichen Raums aufzeigt. Die Reihe stellt die mediale, räumliche, kulturelle und soziale Komplexität von Künsten im öffentlichen Raum vor. Diese umfassen Eingriffe und Gestaltungen von Orten, Plätzen und Räumen, theatrale Inszenierungen, Sprach-Räume, Choreografien mit Stadt- und Landbewohnern, soziale und ökologische Projekte sowie sensuelle Anthropologie.
Die Vortragsreihe wird am 8. Dezember fortgesetzt mit Renata Stih und Frieder Schnock (Berlin) zu Kunst und Erinnerung, Topografie und urbane Strukturen, Übersetzung von Zeitfragmenten.
Weitere Infos: www.ulricheller.de