Dreizehn junge Schlagzeugerinnen und Schlagzeuger der internationalen Lübecker Klasse stellen zusammen mit ihrem Professor Johannes Fischer Steve Reichs monumentales Stück „Drumming“ aus den 70er Jahren vor. Das rund einstündige Werk wird von dreizehn Spielern an Trommeln, Marimbas und Glockenspielen interpretiert. Der 1936 geborene US-Amerikaner Steve Reich gilt als Pionier der Minimal Music. Mit „Drumming“ übertrug er verschiedene Prinzipien und Methoden der Minimal Music zum ersten Mal auf ein größeres Ensemble. Er ließ sich für seine Komposition von einem Afrikabesuch inspirieren. So ist ein durchgängiger Basisrhythmus hörbar, der an afrikanische Tanzmusik erinnert. Ein weiteres besonderes Merkmal des Stücks ist das sogenannte „Phasing“, bei dem zwei Spieler ein gleiches Pattern zunächst unisono spielen, dann aber einer von ihnen geringfügig sein Tempo verändert und damit eine Überlagerung erzeugt. Das Imitieren von Instrumenten durch die Stimme der Spieler ist eine weitere Besonderheit dieses spannenden Werkes. Es wird ohne Dirigenten aufgeführt, Schlagzeugprofessor Johannes Fischer spielt als Teil des Ensembles selber mit.
Johannes Fischer: „Für mich ist Drumming eines der großen Meisterwerke für Schlagzeug-Ensemble. Und es wird in Deutschland selten komplett aufgeführt“. Am 24. Mai gibt es im Kesselhaus der Muthesius Kunsthochschule die Chance, das Werk komplett mit allen vier Teilen zu erleben. Seit 2009 unterrichtet der mehrfach preisgekrönte Schlagzeuger Johannes Fischer seine internationale Klasse. Die Interpreten kommen aus Deutschland, Griechenland, Japan und Korea. Im Kesselhaus der Muthesius Kunsthochschule besteht in der Reihe „Wir in Kiel“ die Möglichkeit die Lübecker Schlagzeugklasse auch außerhalb des Lübecker Stammsitzes zu erleben. An sieben schleswig-holsteinischen Orten präsentieren sich Studierende der MHL mittlerweile in regelmäßigen Themenkonzerten und geben Einblick in die Ausbildung an der einzigen Musikhochschule des Landes.