Neurodermitis ist eine chronische oder immer wiederkehrende entzündliche Hautstörung. Typische Symptome sind trockene, schuppende, juckende und gerötete Stellen - manchmal auch nässende Ekzeme, die schubweise vermehrt auftreten. Besonders betroffene Körperstellen sind in der Regel die Armbeugen, Kniekehlen, Hände, Gesicht und Halsbereich. Die Haut reagiert überempfindlich auf ansonsten harmlose mechanische, physikalische und chemische Reize von außen, ebenso auf psychischen Stress.
Eine Neurodermitis ist sehr belastend für die Betroffenen. Schätzungsweise 20% aller Menschen in den westlichen Industrienationen leiden mittlerweile darunter, wobei der Anteil unter Kindern noch höher ist. Bei einer Neurodermitis ist die schützende Hautbarriere als Außenhülle unseres Körpers in Ihrer Funktion beeinträchtigt.
Die Ursachen sind bis heute nicht völlig geklärt. Neurodermitis ist teilweise genetisch bedingt, allerdings scheinen auch Umweltbelastungen, Stress, Allergien und chemisch-synthetische Fremdstoffe eine Rolle zu spielen. Neurodermitis ist gekennzeichnet durch einen Defekt der Hautbarriere mit erhöhtem Feuchtigkeitsverlust durch die Haut (transepidermaler Wasserverlust) und geschwächter Immunabwehr.
Warum eine intakte Hautbarriere so wichtig ist
Die äußerste Schicht der Haut bildet eine schützende Barriere zwischen unserem Körper und der Außenwelt. Diese sogenannte Hautbarriere ist wie eine Ziegelsteinmauer aufgebaut. Dabei entsprechen die Hornzellen unserer obersten Hautschicht den Ziegelsteinen der Mauer. Den hauteigenen Fetten (Lipiden), die die Barriereschicht zusammenhalten, entspricht der verbindende Mörtel zwischen den Ziegelsteinen. Eine intakte Hautbarriere hat wichtige Aufgaben:
- Sie schützt unsere Haut vor Feuchtigkeitsverlust und vorzeitiger Hautalterung.
- Sie wehrt umweltbedingte Schadstoffe und allergene Mikroorganismen wie Viren, Bakterien oder Pilze ab.
- Eine gesunde Hautbarriere verbessert die Abwehr schädlicher UV-Strahlung.
1. Vermeide in deiner Gesichts- und Körperpflege jegliche Inhaltsstoffe aus Mineralöl (z.B. Silikone und Paraffine), Konservierungsstoffe, Alkohol sowie künstliche Farb-, und Duftstoffe.
2. Essentiell wichtig ist eine emulgatorfreie Hautpflege. Emulgatoren, wie sie üblicherweise in Kosmetik eingesetzt werden, haben nämlich den unangenehmen Begleiteffekt, hauteigene Schutzstoffe aus der obersten Hautschicht herauszulösen und die Lipidschicht nachhaltig zu schädigen. Die Fähigkeit deiner Haut, Feuchtigkeit zu speichern, wird dadurch geschwächt, deine Haut trocknet mehr und mehr aus. Demgegenüber baut ein emulgatorfreies Pflege-Konzept die schützende Hautbarriere wieder auf.
3. Ein No-Go, wenn du eine barrieregestörte Haut hast, sind Peelings. Rauhe Peelingkörper schwächen die ohnehin gestörte Hautbarriere zusätzlich, verstärken Rötungen, Juckreiz und Trockenheit.
4. Zur Regeneration und Stärkung deiner Hautbarriere haben sich einige Natur-Wirkstoffe besonders bewährt:
- Beta-Glucan: Dieser Naturwirkstoff aus der Keimschicht von Hafergetreide hat hervorragende feuchtigkeitsspendende und regenerierende Eigenschaften. Es stärkt die Hautbarriere nachhaltig. Beta-Glucan ist in den myrto Tagescremes, der myrto Gesichtsmaske und in den myrto Gesichtsseren enthalten.
- Linolsäure: Diese zweifach ungesättigte Fettsäure ist ein wichtiger Bestandteil der Hautbarriere. Sie kommt reichlich in kaltgepresstem Traubenkernöl, Schwarzkümmelöl oder Arganöl vor.
- Gamma-Linolensäure: Die dreifach ungesättigte Fettsäure findet sich hoch dosiert in Granatapfelsamenöl, Nachtkerzenöl, Hanföl oder Hagebuttenextrakt,
- Palmitoleinsäure: Die ungesättigte Fettsäure verbessert die Feuchtigkeitsbindung von spröder Haut. Kaltgepresstes Avellanaöl, Sanddorn-, Avocado- oder Macadamiaöl enthalten einen hohen Anteil daran.
- Squalen: Als essentieller Bestandteil unserer Hautbarriere ist Squalen in seiner natürlicherweise ungesättigten Form vor allem in Amaranthsamenextrakt zu finden.
- Tocopherole: natürliches Vitamin E, reichlich enthalten beispielweise in kaltgepresstem Jojobaöl oder nativer Sheabutter.