Bei den Möbeln sticht eine extrem seltene Louis-XV-Schwarzlack-Kommode mit raffiniertem Chinoiserie-Dekor und französischer, feuervergoldeter Bronze-Montierung hervor, entstanden um 1765 und gestempelt „JF LELEU“ (für den berühmten Pariser Ebenisten Jean-François Leleu) sowie „JME“ (Zunftstempel der Jures Menuisiers-Ebenistes). Der Schätzpreis beträgt 200.000 – 300.000 €. Sie stammt ursprünglich aus der ehemaligen Sammlung Tamara Guilden (Sotheby’s New York, 27.10.2001, Lot 260). Ebenfalls in Frankreich entstanden ist ein Adam Weisweiler zugeschriebener, feiner Secrétaire à abattant, bestückt mit Sèvres-Porzellanplatten, um 1800 (Taxe 40.000 – 60.000 €).
Besonders bemerkenswert bei den Zeitmessern ist eine Tischuhr von Maurice Couët (1885 – 1963) aus dem Hause Cartier. Es handelt sich um das Modell „Pendule mystérieuse Modèle A“ von 1921 (Bergkristall, 18 Karat Gold, Messing und Diamanten). Das gute Stück wird bei einer Taxe von 100.000 – 150.000 € aufgerufen. Vier weitere Tischuhren von Cartier aus Gold und Silber, verziert mit Edelsteinen, sind mit 80.000 bis 120.000 € eingeschätzt. Für Aufsehen sorgen dürfte auch die große Pendule „La Vallée“ aus vergoldetem Silber mit Diamantbesatz (Taxe 15.000 – 25.000 €).
Diverse hochqualitative Kerzenhalter finden sich bei den Einrichtungsgegenständen, darunter ein Paar exzellenter Pariser Girandolen, die vermutlich um 1800 im Stil von Pierre Gouthière in feuervergoldeter Bronze gefertigt wurden (Schätzpreis 40.000 – 60.000 €). Ein Paar Louis-XVI-Jagdkandelaber aus der gleichen Zeit, gearbeitet in Ormolu und Marmor, gefallen besonders aufgrund der ruhenden Figuren von Hirsch und Hirschkuh in Bronze (25.000 – 35.000 €).
Auch Sammler und Liebhaber von Silber aus dem Hause Georg Jensen kommen in dieser Auktion auf ihre Kosten, werden doch mehr als 80 Objekte der berühmten dänischen Silberschmiede offeriert. Exemplarisch genannt seien die markante, ikonische Fisch-Servierplatte mit Deckel (No. 1026) des Designers Henning Koppel, nach 1945 (Taxe 30.000 – 50.000 €) sowie fünf Paare mehrarmiger Kerzenständer von Harald Nielsen, die jeweils mit 25.000 – 35.000 € angesetzt sind.
Zu den Highlights im reichen Angebot feiner Dosen zählt ohne Frage eine Cartier-Zigarettendose (Gold mit Lapislazuli, Smaragden und Rubinen), die mit 30.000 – 50.000 € überaus attraktiv taxiert ist. Dies gilt auch für ein „Lacloche Frères“ signiertes und um 1925 in Paris gearbeitetes Vanity Case (Puderdose), dessen Poiret-Rosen-Dekor aus Farbedelsteinen und Diamanten besteht (25.000 – 35.000 €).
Einzigartig in Umfang und Wert ist eine Sammlung von rund 600 Handtaschen, die im Rahmen dieser (ca. 150 Stück) und mehrerer Folgeauktionen angeboten werden. Von Bulgari, Cartier, Chanel, Dior, Hermès etc. ist so gut wie alles vertreten, was in der luxuriösen Welt der High-End-Damenhandtaschen Rang und Namen hat. In dieser Auktion kommen unter anderem diverse Kelly Bags von Hermès zum Aufruf, darunter eine blaue Alligator Mini aus dem Jahr 2019 (Schätzpreis 15.000 – 25.000 €). Eine weitere Mini Kelly Bag aus glänzendem Pain d’Épice-Alligator mit Goldmontierung aus dem Jahre 2018 ist mit 15.000 – 25.000 € angesetzt, ebenfalls liegen die Taxen für eine shiny smaragdgrüne Sellier Kelly Bag und eine „Rouge de Coeur“-Alligator Sellier bei jeweils moderaten 15.000 – 20.000 €.
Die Auktion „Kunst & Luxus“ bildet den Auftakt der regulären Sommerversteigerung bei Nagel, die ein ungewöhnlich breites Angebot an Kunst, Antiquitäten, Schmuck und Uhren bereithält und an den Folgetagen durchgeführt wird. Die Vorbesichtigung findet vom 21. bis 23. Juni in Stuttgart statt. Darüber hinaus sind ausgewählte Highlights in den Nagelschen Repräsentanzen Berlin und Hongkong zu sehen. Weitere außergewöhnliche Objekte werden im Rahmen exklusiver Abendveranstaltungen in Düsseldorf und Stuttgart präsentiert.
Zur Auktion erscheint ein aufwändiger Printkatalog.
Der Online-Katalog ist um zahlreiche Detail-Abbildungen ergänzt:
https://www.auction.de
826 | Kunst & Luxus aus Privatbesitz – Highlights
Versteigerung: 25. Juni 2024