Ein Biosensor nutzt biologische Parameter, um Veränderungen in seinem Umfeld festzustellen. Einfach umschrieben, wandelt er eine biologische Reaktion in ein elektrisches Signal um. Etliche Biosensoren sind heute auf dem Markt, beispielsweise der Glukose-Biosensor zur Feststellung des Blutzuckergehaltes für Diabetiker. Nun beschäftigt sich die Forschung mit Biosensoren, die in Ver-bandsmaterial und andere medizinische Textilien integriert werden können. Sie sollen bei der Beo-bachtung der Wundheilung zum Einsatz kommen.
Gefahrloser, einfacher und günstiger
Sensoren, die mittels bestimmter Kriterien den Gesundheitszustand einer Patientin oder eines Pa-tienten messen können, ermöglichen eine kontinuierliche Beobachtung der Genesung. Allfällige Ungereimtheiten werden frühzeitig erkannt. Im ambulanten Bereich, bei rekonvaleszenten Patienten oder bei solchen mit einer chronischen Krankheit reduziert diese Art der Überwachung Kosten und erhöht die Sicherheit und den Komfort der Betroffenen.
CSEM in Neuenburg leitet das europäische Projekt "Biotex", das sich zum Ziel gesetzt hat, tragbare Biosensoren für die Messung der Wundheilung zu entwickeln. Der Biosensor wird in den Wundverband integriert und untersucht zwei Grössen: den pH-Wert, der den Säuregrad der Wunde anzeigt, und das Protein CRP, das den Entzündungsgrad misst. So kann der Stand der Wundheilung geprüft und können akute Entzündungen in einem frühen Stadium entdeckt werden. Alarmsignale werden rasch ausgelöst, ohne dass das Verbandsmaterial von der Wunde entfernt werden muss. Das reduziert die Gefahr von Infektionen deutlich.
Diese Fern-Wundbeobachtung nutzt nicht nur bei der Überwachung von Hauttransplantationen oder der Behandlung von Geschwüren. Es wird insgesamt eine exaktere und umfassendere ambulante Überwachung möglich. Diese Entwicklungen werden nun auf andere Anwendungsbereiche ausgedehnt, beispielsweise in der Unterstützung von Personen in Extremsituationen wie etwa Feuerwehrmänner.
NanoEurope: Plattform für Innovationen in der Nanotechnologie
An der Fachkonferenz "Multifunktionale Textilien" vom 16. September 2008 in St.Gallen stellt Stéphanie Pasche von CSEM den Stand der Forschung bei tragbaren Biosensoren dem interessierten Fachpublikum vor. Die Fachkonferenz ist Teil der sechsten NanoEurope, dem europäischen Fachkongress mit Ausstellung für Technologie- und Know-how-Transfer in der Nanotechnologie.
Informationen für Besucherinnen und Besucher sowie für Aussteller sind erhältlich unter www.nanoeurope.com.
Informationen zu Biosensoren: www.csem.ch/sfit und www.biotex-eu.com.
Auf einen Blick: NanoEurope 2008
Datum: 16. - 17.September 2008
Ort: Olma Messen St.Gallen, St.Gallen
Ausstellung: Halle 9.1, Kongress: Hallen 9.1.2, 9.2 und 2.1.
Anmeldung: via OnlineTicket unter www.nanoeurope.com
Nach der erfolgreichen Durchführung im vergangenen Jahr mit rund 3'500 Besuchern aus über 40 Ländern bietet die NanoEurope auch in diesem Jahr eine Begegnungsplattform für das interessierte Fachpublikum. Die Ausgabe 2008 bietet Unternehmern und Managern aus der Industrie und aus Forschungsinstitutionen ein Forum zu Kommerzialisierungsstrategien und Investitions-Know-how für Manager an. Die Teilnehmenden können sich zudem mit den folgenden Schwerpunktthemen auseinandersetzen: Multifunktionale Textilien, Nanobasierte Elektronik- und Sensorsysteme sowie Systeme mit funktionalisierten Oberflächen und Strukturen. Bereits zum vierten Mal schliesslich wird im Rahmen der NanoEurope 2008 die international renommierte „NanoRegulation Konferenz“ zu freiwilligen Massnahmen in der Nano Risk Governance inkl. länderübergreifendem Nano-Stakeholder-Dialog durchgeführt.