Ohne den lenkenden Eingriff des Menschen wären weite Teile Mitteleuropas von Buchenwälder bewachsen. Es gibt aber in Deutschland nur noch winzige Reste naturnaher Buchenwälder. Im Serrahner Teilgebiet des Müritz-Nationalparks wächst einen Buchenwald der erahnen lässt, wie Buchenurwälder in Deutschland einstmals ausgesehen haben. Sein besonderer Wert liegt darin, dass die Wälder hier seit 50 Jahren nutzungsfrei sind. In diesem Jahr wird die Entscheidung fallen, ob die Wälder um Serrahn als UNESCO-Weltnaturerbestätte anerkannt werden.
Auch andernorts im Nationalpark gibt es für die Artenvielfalt wertvolle Wälder. So gehört der Useriner Horst im Müritzer Teilgebiet zu den artenreichsten Naturwaldreservaten in Mecklenburg-Vorpommern. Beispielgebend seien hier holzbewohnende Käfer benannt. Wissenschaftler stellten hier 602 Arten fest, davon 130 Spezies die bedroht sind und in den Roten Listen von Mecklenburg-Vorpommern und Deutschland stehen. Fünf Arten wurden erstmals in Mecklenburg-Vorpommern entdeckt und vier Käferarten nach 50 bzw. 100 Jahren wiedergefunden.
72 % der Nationalpark-Fläche sind mit Wald bedeckt. Dort, wo Kiefern in Reih und Glied stehen, sind die Wälder von Menschenhand gepflanzt. Vielerorts ist inzwischen zu sehen, dass sich Laubbäume unter den Kiefern ausbreiten. Das ist ein Ergebnis von natürlicher Waldverjüngung und damit einer Gratisleistung der Natur. Die von der Nationalparkverwaltung durchgeführte Waldbehandlung und Wildbestandregulierung sorgen dafür, dass die jungen Laubbäume eine Chance haben. So wird eine Entwicklung hin zu natürlichen Wäldern im Nationalpark befördert.
Im Rahmen des Internationalen Jahr der Wälder wird im es Müritz-Nationalpark eine Reihe von Sonderveranstaltungen geben. Diese reichen von Umweltbildungsveranstaltungen unter dem Titel „Träume eines Baumes“ über das Thema Wald und Literatur bis hin zu Exkursionen und Führungen ins potentielle UNESCO-Weltnaturerbe.