Laut Jahresbericht haben allein im Jahr 2008 etwa 470 Wanderer eine mehrtägige Pauschale zum Wildnis-Trail gebucht, was den Unterkunftsbetrieben in der Region 1443 Übernachtungen beschert hat. "Zunächst konnten wir mit der Idee des Nationalparks noch nicht allzu viel anfangen. Jetzt können wir in Einruhr feststellen: Der Nationalpark tut uns gut. Er war der Impuls für die Entwicklung der letzten Jahre", so Christoph Poschen, Ortsvorsteher von Simmerath-Einruhr und Aufsichtsratsvorsitzender der Rursee-Touristik GmbH.
Deutlich gestiegen ist 2008 die Anzahl der Teilnehmer an den Angeboten für Kinder, Jugendliche, Lehrer und Schulklassen. Zählten diese Programme 2004 noch 8.360 Gäste, waren es vergangenes Jahr 16.976 Personen. Insgesamt nahmen an den Naturerlebnis- und Umweltbildungsprogrammen im Jahr 2008 mit 36.114 Gästen allerdings rund 1.250 Personen weniger teil als im Vorjahr. Entsprechend dem Nationalparkmotto "Natur Natur sein lassen" konnten bis Ende 2008 mehr als 40 Prozent des Nationalparks der freien Entwicklung, dem sogenannten Prozessschutz, übergeben werden. Hierzu zählen nicht nur die Laubwälder des nördlichen Nationalparks, sondern mittlerweile auch über 200 Hektar Offenland im Bereich des ehemaligen Truppenübungsplatzes Vogelsang. Insgesamt soll der Flächenanteil mit absolutem Veränderungsverbot künftig über 75 Prozent betragen. Internationale Kriterien geben dem Nationalpark Eifel hierzu noch 25 Jahre Zeit. Diese Übergangszeit ist notwendig, da das Schutzgebiet auch Flächen umfasst, die in den vergangenen Jahrhunderten intensiv durch den Menschen gestaltet wurden. Hier unterstützt die Nationalparkverwaltung die Ausbreitung der eigentlich heimischen Laubwälder. In den künstlich begründeten Fichtenwäldern des südlichen Nationalparks hat das Nationalparkforstamt hierzu seit 2004 über 500.000 junge Laubbäume gepflanzt. Nach und nach soll auch der Anteil an Flächen ohne Wildregulierung erhöht werden. Diese ist derzeit noch auf einem Großteil der Fläche notwendig, um die Entwicklung naturnaher Laubwälder zu ermöglichen oder Tierseuchen und wirtschaftliche Schäden in der Nachbarschaft vorzubeugen. Für Betrieb und Entwicklung des Nationalparks stellte das Land NRW der Nationalparkverwaltung vergangenes Jahr 5,39 Millionen Euro zur Verfügung. Auch in Zukunft ist mit spannenden Projekten und Ergebnissen aus dem Nationalpark zu rechnen. "Mit dem Barrierefreien Natur-Erlebnisraum, dem Nationalparkzentrum und einer Klima-Forschungsstation stehen einige Projekte von nationaler und internationaler Bedeutung bevor", so Henning Walter, Leiter der Nationalparkverwaltung.
Der vollständige Nationalpark-Jahresbericht ist erhältlich beim Nationalparkforstamt Eifel im Landesbetrieb Wald und Holz NRW (Tel. 02444.9510-0, Fax -85, info@nationalpark-eifel.de). Unter www.nationalpark-eifel.de steht der Jahresbericht als pdf-Datei zum Download zur Verfügung.
Hintergrundinformationen:
Die Errichtung der Wanderraststation wurde im Rahmen des Ziel-2-Programms mit Mitteln des Landes NRW und der EU gefördert. Die Raststation ist Bestandteil eines gemeinsamen Förderantrages der Stadt Monschau und der Gemeinden Hürtgenwald, Roetgen und Simmerath. Projektbausteine waren neben der Auswahl von Themenrouten (Land Art) auch die Errichtung von Wanderraststationen entlang von Premiumwanderwegen. In Einruhr wurde diese Wanderraststation integriert in den Gebäudekomplex des Heilsteinhauses/Nationalpark-Infopunkt.
Auch die Errichtung des Nationalpark-Infopunktes wurde über das NRW-Wirtschaftsministerium und die EU gefördert. Den verbleibenden Eigenanteil in Höhe von 20 Prozent trug die Gemeinde Simmerath. Zusätzlich hat das NRW-Umweltministerium über die Nationalparkverwaltung ein Nationalpark-Filmmodul mit verschiedenen Filmen in mehreren Sprachen zur Verfügung gestellt. Der Infopunkt in Einruhr bildet den "Schlussstein" von insgesamt fünf Nationalpark-Toren und sieben Infopunkten mit Ausstellungsmodulen rund um den Nationalpark.