Deutschland liegt im Zentrum der weltweiten Verbreitung der Rotbuche und trägt global gesehen die Verantwortung, hier naturnahe Bestände zu erhalten. Einige Buchenwälder erinnern noch an das frühere Landschaftsbild Mitteleuropas, aber es sind nur wenige Relikte in natürlicher Dynamik verblieben.
Vor kurzem beriet ein internationales Expertenteam zum Weltnaturerbeantrag für die Buchenwaldrelikte. Die Vertreter der Ukraine, der Slowakei und Deutschlands beschlossen eine gemeinsame politische Willenserklärung für die Erweiterung des Weltnaturerbegebietes "Buchenurwälder der Karpaten" um fünf Gebiete in Deutschland. Darüber hinaus vereinbarten sie, einen gemeinsamen Managementplan für das erweiterte Weltnaturerbe zu erarbeiten.
Ein 244 ha großer Teil der Serrahner Buchenwälder soll Welterbestätte werden. Zum Schutz des zukünftigen Weltnaturerbegebietes wird ebenfalls eine 2.142 ha große Pufferzone vorgeschlagen.
Die Jagdleidenschaft der Mecklenburg - Strelitzer Großherzöge ließ die Wälder um Serrahn lange Zeit nahezu unangetastet. Die Holznutzung spielte hier eine eher untergeordnete Rolle. So konnte ein aus heutiger Sicht wertvolles und einmaliges Naturgebiet entstehen.
Neben den Serrahner Buchenwäldern werden Bereiche des Nationalparks Jasmund (Mecklenburg-Vorpommern), des Grumsiner Forst im UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin (Brandenburg), des Nationalparks Hainich (Thüringen) sowie des Nationalparks Kellerwald-Edersee (Hessen) vorgeschlagen. Sie alle repräsentieren die wertvollsten Relikte großflächiger naturnaher Buchenwälder in Deutschland und ergänzen hervorragend das seit 2007 bestehende UNESCO-Weltnaturerbe "Buchenurwälder der Karpaten". Neben dem Wattenmeer ist bisher die weltbekannte Fossilienlagerstätte Grube Messel bei Darmstadt die bisher einzige Weltnaturerbestätte Deutschlands.
Weitere Informationen: www.weltnaturerbe-buchenwaelder.de