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Nationale Naturlandschaften

Gebärdensprach-Führungen durch den Nationalpark Eifel

Auch Rangertouren, rollstuhlgerechte Kutschfahrten, barrierefreie Ausstellungen und Umweltbildungsprogramme im Angebot

(lifePR) (Schleiden-Gemünd, )
In Begleitung eines Nationalpark-Rangers und einer Gebärdensprach-Dolmetscherin durchwanderte kürzlich eine bunt gemischte Gruppe aus 16 gehörlosen und hörenden Teilnehmern die blühenden Narzissenwiesen im südlichen Nationalpark Eifel. Die Führung war die erste von insgesamt vier Gebärdensprach-Touren, die das Nationalparkforstamt Eifel in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit dem Gehörlosenheim Euskirchen anbietet. Die nächste Wanderung mit Gebärdensprach-Übersetzung führt am Mittwoch, 17. Juni, durch die Laubwälder des nördlichen Nationalparks. Treffpunkt ist um 11 Uhr am Parkplatz Kermeter an der L15 zwischen Heimbach-Schwammenauel und Schleiden-Gemünd/ Wolfgarten. Entlang des Urftsees führt die dritte Tour am Mittwoch, 26. August, ab 11 Uhr. Ausgangspunkt ist das Nationalpark-Tor Rurberg. Diese Wanderung ist kombiniert mit einer Bootsfahrt auf dem Obersee. Die letzte Gebärdensprach-Wanderung im Jahr 2009 führt über die Dreiborner Hochfläche. Bis Ende 2005 lag dieser Teil des Nationalparks noch im militärischen Sperrgebietes des ehemaligen Truppenübungsplatzes Vogelsang. Treffpunkt ist am Mittwoch, 28. Oktober, um 11 Uhr am Adlerhof am Forum Vogelsang. Die Touren sind kostenfrei. Lediglich die Bootsfahrt am 26. August ist kostenpflichtig. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen gibt es beim Nationalparkforstamt Eifel im Landesbetrieb Wald und Holz NRW (Tel. 02444.9510-0, Fax -85, info@nationalpark-eifel.de). Dort können gegen eine Aufwandsentschädigung auch individuell gestaltete Führungen für Gruppen gebucht werden.

Hintergrundinformationen / weitere Angebote:

Mit Gründung des Nationalparks hat sich das Nationalparkforstamt Eifel das Ziel gesetzt, die Natur für Alle erlebbar zu machen. Hierzu berücksichtigt die Nationalparkverwaltung bei der Entwicklung von Angeboten die Belange von Menschen mit und ohne Behinderungen. Um eine hohe Qualität der Angebote zu erreichen, arbeitet das Nationalparkforstamt Eifel eng mit Experten und Fachinstitutionen zusammen. Zentrale Kooperationspartner sind die Blindenschule Düren, das Gehörlosenheim Euskirchen und die Anna-Freud-Schule in Köln, allesamt Einrichtungen des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR). Ein wichtiger Kooperationspartner ist zudem der Deutsch-Belgische Naturpark Hohes Venn-Eifel, der den Nationalpark großräumig umgibt. Auch der Naturpark hat sich das Ziel gesetzt, die Natur barrierefrei erlebbar zu machen.

Über die vielfältigen Kooperationen können insbesondere Führungen und organisierte Umweltbildungsprogramme bereits barrierefrei angeboten werden. Während die hauptamtlichen Ranger der Nationalparkverwaltung offene Umweltbildungsangebote bereitstellen, ergänzen ehrenamtlich tätige Waldführerinnen und Waldführer die Angebotspalette um angemeldete Führungen für feste Gruppen. Unter den 160 ausgebildeten Waldführern finden sich beispielsweise gebärdensprachlich kompetente Mitarbeiterinnen des Gehörlosenheims Euskirchen oder auch Mitarbeiterinnen der Blindenschule Düren. Speziell entwickelte Fortbildungen dienten der Sensibilisierung der Ranger für die Bedürfnisse von Rollstuhl nutzenden Gästen oder hochgradig sehbehinderten und blinden Teilnehmern. Von April bis Ende Oktober werden darüber hinaus zweimal monatlich rollstuhlgerechte Kutschfahrten über die Dreiborner Hochfläche angeboten.

Als zentrale Anlaufstellen für Gäste wurden bislang fünf Nationalpark-Tore mit touristischen Servicestellen und Ausstellungen eingerichtet. Die Ausstellungen sind stufenlos erreichbar, einige verfügen zusätzlich über Bodenleitsysteme, Texte in Punktschrift oder Audiogeräte. Spezielle Umweltbildungsprogramme für Schulklassen, Kinder- und Jugendgruppen bietet die Nationalpark-Wildniswerkstatt an. Bei den ganztägigen Angeboten stellen sich die Betreuer umfangreich auf die Belange der Teilnehmer ein. Gruppen, die mehrere Tage in der Region bleiben möchten, können in fußläufiger Entfernung in einem barrierefreien Nationalpark-Gästehaus der Stadt Heimbach übernachten. In Zusammenarbeit mit der Nationalen Koordinationsstelle Tourismus für Alle (NatKo e.V.) zertifizieren der Nationalpark Eifel und der Naturpark Nordeifel darüber hinaus derzeit barrierefreie Nationalpark-Gastgeber. Ziel ist eine durchgehende Servicekette für Gäste der Nationalparkregion. Schließlich gehören zu einem Ausflug auch die barrierefreie An- und Abreise, die Mobilität vor Ort, Restaurants und Übernachtungsbetriebe.

Web-Tipp:

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.nationalpark-eifel.de. Die Internetseite wurde mit Unterstützung von Schülern und Lehrerinnen der Blindenschule Düren barrierefrei gestaltet. Über die verschiedenen barrierefreien Angebote im Umfeld des Nationalparks informiert darüber hinaus die Internetseite www.eifel-barrierefrei.de des Naturparks Nordeifel.

Nationale Naturlandschaften

Der Nationalpark Eifel liegt rund 60 Kilometer südwestlich von Köln. Das Schutzgebiet gehört zu den Nationalen Naturlandschaften, die als Dachmarke alle deutschen Großschutzgebiete unter einem Namen vereinen. Ihr Ziel ist es, die derzeit 14 Nationalparks, 16 Biosphärenreservate und über 100 Naturparks durch ihren gemeinsamen Auftritt zum Inbegriff für die Schönheit deutscher Natur zu machen.

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