Ausgangspunkte für den Germanischen Kultpfad sind die Parkplätze Zollgarten bei Kammerforst und Rüspelsweg bei Flarchheim. Hier steht jeweils eine Texttafel, welche den Kultpfad und sein Wegesymbol vorstellt. Von dort ist der Pfad bis hin zum Hünenteich (Strecke ca. 1,5 km) ausgeschildert. Rund um den Hünenteich wurden acht vorchristliche Heiligtümer errichtet und mit Infotafeln versehen.
Bei den Kultstätten aus der Zeit zwischen 600 v.Chr. und 600 n.Chr. handelt es sich nicht um Rekonstruktionen auf authentischer Stätte. Vielmehr veranschaulicht dieser Pfad, dass auch der Urwald Teil der germanischen Lebenswelt gewesen ist - einer Lebenswelt, die das Opfermoor-Museum bei Niederdorla mit Fundstücken aus dem Opfermoor dokumentiert. Im Jahre 9 n. Christi verlor Varus seine Legionen in den vom römischen Chronisten Tacitus als "schaurig" empfundenen Wäldern Germaniens. Daran anknüpfend setzt sich die Nationalparkverwaltung zum Ziel, neben der Veranschaulichung religiöser und sozio-kultureller Aspekte den Besuchern im Rahmen von Führungen auch die Waldentwicklung jener Zeit zu vergegenwärtigen. Der unablässige Wandel der Natur in der Vergangenheit zeigt, dass sich auch unsere heutige Vorstellung von Urwald viel weniger an einem konkreten Waldbild als vielmehr am Prinzip des Wandels orientieren sollte.
Opfermoor-Museum und Nationalparkverwaltung würden sich freuen, wenn sich nun recht viele Besucher zu einer kleinen Zeitreise auf dem Germanischen Kultpfad und am Opfermoor in die vorchristliche Vergangenheit unserer Region aufmachen.