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Nationale Naturlandschaften

Nationalpark Eifel: Barrierefreier Natur-Erlebnisraum soll Vorbild sein

Bis 2010 wird im Nationalpark Eifel ein Natur-Erlebnisraum mit Wanderwegen, Aussichtspunkten, Parkplätzen und Infomodulen für Menschen mit und ohne Behinderungen entstehen

(lifePR) (Schleiden-Gemünd, )
Im Nationalpark Eifel haben die Bauarbeiten zur Anlage eines barrierefreien Natur-Erlebnisraums begonnen. Das Projektgebiet liegt zwischen den Talsperren Rursee und Urftsee auf dem Plateau des Bergrückens Kermeter. Bis Mai 2010 sollen dort ein gut fünf Kilometer langes Wanderwegenetz mit Aussichtspunkten und Infomodulen sowie der Parkplatz Kermeter so umgestaltet werden, dass sie von Menschen mit und ohne Behinderungen genutzt werden können.

Damit blinden und sehbehinderten Gästen die Orientierung ohne fremde Hilfe möglich ist, wird in die Wanderwege ein barrierefreies Leitsystem mit Tastplänen, Akustik- und Punktschriftinformationen integriert. Für Gäste, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, wird es in regelmäßigen Abständen Sitzgelegenheiten geben. Über eine verbesserte Lenkung der Besucher, die Schaffung neuer Umweltbildungsangebote sowie den Rückbau von asphaltierten Wegen soll das Projekt gleichzeitig zum Schutz der Natur beitragen.

In den Folgejahren sollen ein Erlebnispfad mit interaktiven Stationen und barrierefreie Bushaltestellen hinzukommen. Der barrierefreie Natur-Erlebnisraum ist ein gemeinsames Projekt des Nationalparkforstamtes Eifel im Landesbetrieb Wald und Holz NRW und des Deutsch-Belgischen Naturparks Hohes Venn-Eifel. Unterstützt wird die Umsetzung der Maßnahmen mit Mitteln der EU und des Landes NRW, nachdem ein gemeinsamer Beitrag des Naturparks, des Nationalparks und weiterer Partner beim Wettbewerb "Erlebnis.NRW - Die besten Ideen für Tourismus und Naturerlebnisse in NRW" überzeugen konnte.

"Es ist vorbildlich, wie konsequent Nationalpark Eifel und Naturpark Nordeifel in Zusammenarbeit mit regionalen Partnern und Fachinstitutionen die Barrierefreiheit verfolgen. Ich bin zuversichtlich, dass der Natur-Erlebnisraum nicht nur für andere Regionen aus Nordrhein-Westfalen ein Musterbeispiel sein wird", so NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg. "Eine derart umfassende Berücksichtigung der Barrierefreiheit, von der Anreise über die Informationen und Angebote vor Ort bis zu zertifizierten Gastronomie- und Unterkunftsbetrieben, sucht ihresgleichen", bestätigt Guido Frank, Geschäftsführer der Nationalen Koordinationsstelle Tourismus für Alle (NatKo e.V.) aus Düsseldorf.

Weitere Informationen

Der Nationalpark Eifel und der Deutsch-Belgische Naturpark Hohes Venn-Eifel haben sich das Ziel gesetzt, die Natur für Menschen mit und ohne Behinderungen erlebbar zu machen. In den vergangenen fünf Jahren sind bereits eine ganze Reihe von Angeboten entstanden. Hierzu zählen barrierefreie Führungen und Umweltbildungsprogramme ebenso wie Ausstellungen, Internetseiten und Angebote in der Landschaft.

Um ihre Angebote attraktiv für Teilnehmer mit und ohne Behinderungen zu gestalten, nahmen die Ranger der Nationalparkverwaltung an Fortbildungen der Blindenschule Düren und der Anna-Freud-Schule in Köln teil. In Zusammenarbeit mit dem Gehörlosenheim Euskirchen bieten sie zudem mehrmals jährlich Führungen mit Gebärdensprach-Dolmetschung an.

Über das vom Naturpark initiierte Förderprojekt "Natur für Alle in Natura 2000-Gebieten der Eifel" sollen nun weitere barrierefreie Angebote in insgesamt acht FFH-Gebieten der nordrhein-westfälischen Eifel entstehen. Hierzu zählen auch einige Bestandteile des barrierefreien Natur-Erlebnisraums im Nationalpark Eifel. Nachdem der gemeinsame Beitrag des Naturparks, des Nationalparks und weiterer Partner beim Wettbewerb "Erlebnis.NRW - Die besten Ideen für Tourismus und Naturerlebnisse in NRW" überzeugen konnte, stehen für das Förderprojekt nun insgesamt 1,275 Millionen Euro zur Verfügung. Davon fördern die EU und das Land NRW aus dem Ziel 2-Programm 80 Prozent der Kosten. Für die Baumaßnahmen im barrierefreien Natur-Erlebnisraum stehen über das Förderprojekt insgesamt 577.000 Euro zur Verfügung. Den erforderlichen Eigenanteil von 20 Prozent und weitere Mittel für barrierefreie Angebote im Nationalpark stellt der Landesbetrieb Wald und Holz NRW bereit.

Bei der Entwicklung barrierefreier Angebote arbeitet die Nationalparkverwaltung eng mit Menschen mit Behinderungen und Fachinstitutionen zusammen. Hierzu zählen die Blindenschule Düren, das Gehörlosenheim Euskirchen, die Anna-Freud-Schule aus Köln (allesamt Einrichtungen des Landschaftsverbandes Rheinland), die Lebenshilfe Euskirchen und die Nationale Koordinationsstelle Tourismus für Alle (NatKo e.V.). Die Planungen zum barrierefreien Erlebnisraum wurden darüber hinaus mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband NRW, dem Deutschen Schwerhörigenbund, dem Landesverband der Gehörlosen NRW, dem Seniorenverband, der Lebenshilfe Düren, den anerkannten Naturschutzverbänden, Kreisen und Kommunen abgestimmt.

Sperrung von Aussichtspunkten, Wegen und des Parkplatzes Kermeter

Aufgrund der Bauarbeiten ist der Aussichtspunkt Hirschley bis zum 20. September 2009 gesperrt. Bis Ende November kann es im Bereich des geplanten barrierefreien Natur-Erlebnisraums zeitweise zu weiteren Sperrungen von Aussichtspunkten, Wegen oder des Parkplatzes Kermeter kommen. Die Internetseite www.nationalpark-eifel.de informiert über das Projekt und erforderliche Sperrungen.

Nationale Naturlandschaften

Der Nationalpark Eifel liegt rund 60 Kilometer südwestlich von Köln. Das Schutzgebiet gehört zu den Nationalen Naturlandschaften, die als Dachmarke alle deutschen Großschutzgebiete unter einem Namen vereinen. Ihr Ziel ist es, die derzeit 14 Nationalparks, 16 Biosphärenreservate und über 100 Naturparks durch ihren gemeinsamen Auftritt zum Inbegriff für die Schönheit deutscher Natur zu machen.

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