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Nationalpark Eifel: Vogelbeeren satt

"Seit 30 Jahren nicht mehr so eine Menge an Vogelbeeren gesehen"

(lifePR) (Schleiden-Gemünd, )
Im Nationalpark Eifel gibt es in diesem Jahr Vogelbeeren satt. Selbst in den kalten Wintermonaten dürfte bei der diesjährigen Menge an Früchten wohl kein Vogelmagen hungrig bleiben. "Seit 30 Jahren habe ich nicht mehr so eine Menge an Vogelbeeren gesehen", so Gerd Ahnert, Leiter des Fachgebiets Biotop- und Wildtiermanagement im Nationalparkforstamt Eifel: "Im letzten Jahr hatten wir so gut wie keine Früchte, vielleicht gleichen die Vogelbeeren das in diesem Jahr wieder aus." Für die Tier- und Pflanzenwelt kommt der Fruchtreichtum gelegen. Zahlreichen Tierarten wie Drosseln, Mäusen und Siebenschläfern dienen die roten Früchte als Nahrung. Trotz des Namens handelt es sich bei den Früchten der Vogelbeere im botanischen Sinne aber nicht um Beeren sondern um Apfelfrüchte. "Wenn sie die Frucht öffnen, sehen sie in der Regel drei Samen, die vom Fruchtfleisch umgeben sind", erklärt Ahnert. Auch Fuchs und Dachs lassen die Früchte der Eberesche, wie die Vogelbeere auch genannt wird, nicht am Wegesrand liegen. Dass ihre Früchte auf dem Speiseplan zahlreicher Tierarten steht, hilft aber auch den Ebereschen selbst. Denn erst die Ausscheidung der Samen nach Verdauung des Fruchtfleisches ermöglicht der Eberesche eine weite Verbreitung ihrer Früchte. Aufgrund ihrer Beliebtheit in der Vogelwelt fanden die roten Früchte früher vermutlich auch Verwendung beim Vogelfang. Zumindest findet sich diese Nutzung im lateinischen Namen "Sorbus aucuparia" (au/avis=Vogel, cuparia/capere=fangen).

Vogelbeeren als Indikator für gesundes Wald-Wild-Verhältnis

Rot- und Rehwild nutzen vor allem bei Schneelage die Knospen und die jungen weichen Triebe der Eberesche als Nahrung. "Das Vorkommen von Ebereschen hängt stark von den Wilddichten ab. Gibt es zuviel Wild, ist der Verbiss so stark, dass die jungen Bäume kaum das Jugendalter erreichen. Im Extremfall können zu hohe Wildbestände zu einer Entmischung der Wälder führen, was die Entwicklung artenreicher Laubwälder gefährden würde", erklärt Ahnert: "Aus diesem Grund müssen wir derzeit in einigen Bereichen des Nationalparks Rehe, Rothirsche und Wildschafe bejagen, schließlich sind Luchs und Wolf als natürliche Feinde in der Eifel schon lange ausgestorben." Sind in den Wäldern Ebereschen vorhanden, profitieren davon auch die Böden. Denn vor allem in größeren zusammenhängenden Nadelwäldern mildert das Laub der Ebereschen die Versauerung der Böden durch die Nadelstreu ab.

Nationale Naturlandschaften

Der Nationalpark Eifel liegt rund 60 Kilometer südwestlich von Köln. Das Schutzgebiet gehört zu den Nationalen Naturlandschaften, die als Dachmarke alle deutschen Großschutzgebiete unter einem Namen vereinen. Ihr Ziel ist es, die derzeit 14 Nationalparks, 16 Biosphärenreservate und über 100 Naturparks durch ihren gemeinsamen Auftritt zum Inbegriff für die Schönheit deutscher Natur zu machen.

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