Vor hundert Jahren kaufte der Hamburger Verein Jordsand zur Begründung von Seevogelfreistätten an den deutschen Küsten die kleine Hallig Norderoog im nordfriesischen Wattenmeer, um den größten deutschen Brutplatz der Brandseeschwalben zu retten. Bis heute ist Norderoog die einzige private Nordseeinsel, die ausschließlich dem Naturschutz, insbesondere dem Vogelschutz dient.
Ab 1909 wurde die Hallig mit dem Vogelwart Jens Wand besetzt, um einen optimalen Schutz der dort brütenden Seevögel zu gewährleisten. Wand lebte mit kurzen Unterbrechungen im Winter vierzig Jahre lang in einer sehr spartanischen Pfahlbau-Unterkunft auf der Hallig. Im Schatten der Vogelwärterhütte entwickelte sich die Insel unter Jens Wand, dem legendären "Vogelkönig von Norderoog", zu einem "Mekka der Ornithologen". 1995 wurde die Pfahlbau-Unterkunft, die sogenannte "Jens-Wand-Hütte", auf der Hallig abgebaut und als Ausstellungsobjekt ins Wattenmeerhaus nach Wilhelmshaven gebracht.
Für Henry Makowski, einen Pionier des Nachkriegsnaturschutzes, diente die Hütte auf Norderoog immer wieder als Versteck für Filmaufnahmen zu seiner preisgekrönten ZDF-Serie "Paradiese aus Menschenhand". Für diese Serie ist er mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet worden
Henry Makowski, der sich als Tierfilmer auch international einen Namen gemacht hat, und für seinen jahrzehntelangen, bundesweiten Einsatz im Naturschutz das Bundesverdienstkreuz erhielt, wird über seine Erlebnisse auf der Insel Norderoog mit ihrer spannenden und wechselvollen Geschichte sowie seine Bekanntschaft mit Jens Wand berichten.