Konrad Nickschick ist einer der Praktikanten. Wenn der 27-jährige Ende August mit seiner Arbeit aufhört, hat er seine ganz persönlichen Spuren im Nationalpark Harz hinterlassen. Vor vier Monaten startete der studierte Biologe der Universität Rostock seinen Arbeitseinsatz. „Das Praktikum hat mir die Möglichkeit gegeben, mich im Umweltbildungsbereich weiterzuentwickeln und mein biologisches Fachwissen aufzubereiten“, sagt Nickschick, der während dieser Zeit viel Netzwerkerei mit anderen Praktikanten und Mitarbeitern des Parks betrieben hat. Da er selbst aus Wernigerode stammt, hat ihm die gute Lokalkenntnis bei der Arbeit und der Ansprache sehr geholfen. „Ich hoffe, durch die neuen Kontakte einen Fuß in die Tür zu bekommen, um einfacher einen Job in diesem Bereich zu finden.“
Die Aufgaben von Konrad Nickschick und den anderen Praktikanten sind abwechslungsreich und nicht nur für Naturwissenschaftler geeignet. Viele Studenten haben während ihres Einsatzes Besucher durch die Schutzgebiete geführt und die Schutzziele sowie die Wichtigkeit eines nachhaltigen Umgangs mit der Natur vermittelt. „Umweltbildung mit Schulklassen und Besuchern auf dem Löwenzahnpfad hat für mich einen Großteil der Arbeit ausgemacht“, sagt Nickschick. Bei seinen Führungen musste Nickschick lernen, sich in Diskussionen zu behaupten und die Argumente des Parks zu vertreten. „Das war anfangs gar nicht so einfach, aber dann habe ich zwei Veranstaltungen organisiert, in denen wir uns inhaltlich mit den Fragen auseinandergesetzt haben“, erzählt der umtriebige Mann. Außerdem half er bei der Organisation und Durchführungen von Großveranstaltungen wie dem bundesweiten Junior-Ranger-Treffen im Harz mit. „Wichtig war aber vor allem, eigenständig und auf gleicher Augenhöhe mit den anderen arbeiten zu können“. So ist unter seinem Federstrich ein inhaltliches und grafisches Konzept für eine Besucherinformationstafel entstanden, die auf die Problematik der Borkenkäfer und die Verwüstungen durch Orkan Kyrill im Nationalpark hinweist.
Die Erfahrungen, die der Biologe während des Praktikums für die Umwelt gesammelt hat, haben ihm bisher nicht nur im Umweltbereich geholfen. Als Nickschick sich vor kurzem für einen Arbeitsplatz bewarb, wurde er in ein Assessment-Center eingeladen. Die Aufgaben, an denen andere Bewerber längere Zeit knackten, löste er souverän. „Ich kann einfach auf einen großen Fundus an Erlebnisspielen zurückgreifen und habe eine Menge Routine“, sagt Nickschick, der das Praktikum für die Umwelt auch anderen empfiehlt. „Wer sich bewirbt, sollte sich bewusst sein, in welcher Lebenssituation – ob Student oder Absolvent - er sich befindet, was er für sich erwartet und es dementsprechend während des Praktikums auch einfordern.“
Für sich selbst wollte Nickschick zu Beginn so viel wie möglich aus dieser Zeit herausholen – und hat es auch geschafft. „Es haben sich bei mir so viele Projektideen im Umweltbildungsbereich entwickelt, dass ich mir vorstellen kann, sie einigen Parks anzubieten.“ – Die Kontakte dazu hat er jetzt und das Praktikum für die Umwelt könnte dank Commerzbank und EUROPARC Deutschland sein Sprungbrett in den Beruf werden.
Weitere Informationen und Ausschreibung für Praktikumsplätze 2010 werden im September 2009 im Internet auf der Seite http://www.praktikum-fuer-die-umwelt.de/... vorgestellt.