Die Zählungen wurden von den Mitarbeitern des Zollkreuzers "Kniepsand" durchgeführt in enger Kooperation mit den Naturschutzverbänden Öömrang Ferian, Schutzstation Wattenmeer und Verein Jordsand. Der bisherige Höchststand war im Winter 2004/05 mit 30 Jungtieren festgestellt worden. Danach war die Geburtenzahl zurückgegangen. "Die vielen Stürme", so vermutet Armin Jeß vom Öömrang Ferian, "haben dafür gesorgt, dass die Kegelrobben in den letzten Jahren nach Helgoland abgewandert sind." Insgesamt wurden im Jahr 2009 vor der schleswig-holsteinischen Nordseeküste 448 Kegelrobben gezählt. Um die Wanderungen der Robben zu dokumentieren, werden die Jungtiere seit 2007 von den Seehundjägern mit Flossenmarken versehen.
Die winterliche Kälte in den vergangenen Wochen hat den jungen Kegelrobben nichts anhaben können. Durch ihre Fettschicht sind sie bestens geschützt. "Da in diesem Jahr starke Stürme aus Westen ausblieben, sind die Kegelrobben mit ihren Jungtieren auf dem Jungnamensand geblieben", erläutert die Biologin Silvia Gaus von der Schutzstation Wattenmeer. Nur Einzeltiere wurden im November an die Amrumer Odde und an die Strände vor Sylt verdriftet. Dort wurden sie von den Mitarbeitern der Naturschutzverbände betreut.
Jetzt wird es allmählich wieder ruhiger auf dem Jungnamensand. Drei Wochen nach der Geburt sind die Jungtiere abgestillt und verlassen die Sandbank, z.B. in Richtung Helgoland. Damit neigt sich auch auf Amrum die Kegelrobbensaison dem Ende zu. Die Mitarbeiter der drei Naturschutzverbände müssen nun keine Strandkontrollen mehr durchführen. Die Hinweisschilder werden abgebaut und die Thermoanzüge bis zur nächsten Saison eingemottet.