Der Stör hat sich im neuen Großaquarium gut eingelebt. Gemächlich dreht er seine Runden oder liegt auf dem Sandboden. Er ist etwa acht Jahre alt, ein Männchen, 1,30 Meter groß und wirkt nicht wie ein Kuscheltier. Er ist ein lebendes Fossil, dessen Vorfahren schon zu Zeiten der Dinosaurier lebten.
Insgesamt gibt es weltweit 27 Störarten. Der Multimar-Stör kommt aus einem Aufzuchtprogramm zur Wiedereinbürgerung der Störe. Er gehört zur Art des Atlantischen Störs (Acipenser oxyrinchus) und kommt heute noch vereinzelt in der Ostsee vor. Eine andere Art, der Europäische Stör, (Acipenser sturio) war früher in der Nordsee und im Wattenmeer weit verbreitet. Er ist äußerlich von dem Atlantischen Stör kaum zu unterscheiden, ist aber vom Aussterben bedroht. Nur noch wenige tausend Tiere leben an der französischen Atlantikküste und im Fluss Gironde.
Die Europäischen Störe wanderten früher alljährlich vom Wattenmeer zum Laichen in die Flüsse. Doch mit ihrem Laich, dem "Kaviar", konnte man reich werden. Und so wurden die Tiere gefangen, bis zu 10.000 Tiere jährlich in der Elbe, bis zu 150 jährlich in der Eider. Die Eider war im 20. Jahrhundert der letzte Fluss, den die Störe als Brutgebiet und Kinderstube nutzen konnten. Doch auch hier wurde vor 40 Jahren, im August 1969, der letzte Stör gefangen. Damit war der Stör im Wattenmeer ausgestorben. Ob das auch passiert wäre, wenn sie von den Menschen als "schöne" Tiere empfunden worden wären, die man in den Arm nehmen möchte?
Weitere Informationen:
Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum
Am Robbenberg
25832 Tönning
www.multimar-wattforum.de
Öffnungszeiten (ganzjährig, außer am 24.12.):
1. April - 31. Oktober: 9:00 - 18:00 Uhr
1. November - 31. März: 10:00 - 17:00 Uhr
Preise:
Erwachsene 8,00 Euro; Kinder 5,50 Euro; Familien 24,00 Euro