Die Idee für einen Baumkronenpfad lag schon vor der Nationalparkgründung auf dem Tisch. Insbesondere aber die Frage der Finanzierung erlaubte keinen raschen Baubeginn. Erst als die Stadt Bad Langensalza als Eigentümerin und Bauherrin mit erheblichen Eigenmitteln in das Projekt einstieg, konnte mit finanzieller Förderung v.a. durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und die EU das Bauwerk in Angriff genommen werden. Als wesentliche Ziele, die mit dem Bau verbunden waren, sind zu nennen: ein besonderes Naturerlebnis zu schaffen, den Urwald erlebbar zu machen, die Attraktivität und den Bekanntheitsgrad der Hainich-Region zu erhöhen und für den Umweltbildungsauftrag der Nationalparkverwaltung etwas Unverwechselbares und Spannendes anbieten zu können; außerdem sollte damit auch die Forschung in den Baumkronen erweitert werden.
Schon die ersten Wochenenden zeigten, dass mit dieser Einrichtung genau das Richtige für den Nationalpark und die Region geschaffen wurde. Bereits zwei Monate nach der Eröffnung wurde der 100.000ste Besucher gezählt, ein Mehrfaches von dem, was man sich erhofft hatte. Der Besucheransturm führte aber auch zu erheblichen logistischen Problemen (z.B. im Kassenbereich oder bei Toiletten), zügig wurden Lösungen gesucht und umgesetzt. Ein vielfach geäußerter Wunsch der Besucher nach einem längeren Aufenthalt wurde ebenso aufgegriffen, so dass mit Hilfe von Fördermitteln aus dem Thüringer Wirtschaftsministerium am 14. Mai 2009 eine Verlängerung des Baumkronenpfades eröffnet werden konnte. Viele Prominente haben in den vergangenen fünf Jahren den Baumkronenpfad besucht, zuletzt am 04. Mai 2010 der damalige Bundespräsident Horst Köhler. Im April dieses Jahres konnte der einmillionste Besucher begrüßt werden.
Führungen durch die Nationalparkwacht, spezielle Angebote für Exkursionen zum Sonnenaufgang (Morgenstimmung mit Vögelgezwitscher) oder am Abend (Lichtfang von Käfern und Schmetterlingen), aber auch Lesungen, musikalische und kulinarische Angebote bieten für jeden Besucher erlebnisreiche Momente. Die Besucherbefragungen zeigen, dass die Zufriedenheit sehr groß ist und das Zusammenspiel der Mitarbeiter der Betreibergesellschaft Re-Ko aus Bad Langensalza und der Nationalpark-Mitarbeiter funktioniert.
Die starke Nachfrage am Baumkronenpfad (mittlerweile werden hier rund 3/4 aller Nationalparkbesucher gezählt) führte zur Entscheidung der Landesregierung 2007, hier ein Nationalparkzentrum zu errichten. Den Besucher erwartet ein umfassendes und zeitgemäßes Informations- und Bildungsangebot, v.a. durch eine große Ausstellung "Entdecke die Geheimnisse des Hainich". Abgerundet wird das Nationalparkzentrum mit der Gaststätte "Forsthaus Thiemsburg" und einer dazugehörigen Wanderherberge.
"Der Baumkronenpfad hat die Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern weit übertroffen. Er ist ein echter Gewinn für den Nationalpark, die gesamte Region und für Thüringen.", so Manfred Großmann, Leiter des Nationalparks Hainich. Und Andrea Fischer, Geschäftsführerin der Betreibergesellschaft, ergänzt: "Der rege Zuspruch und das große Lob sind für uns Anerkennung und Ansporn zugleicht. Es gilt, auch in den kommenden Jahren das hohe Niveau und die Qualität dieser Attraktion zu erhalten."