Der Kellerwald bewirbt sich gemeinsam mit vier weiteren deutschen Buchenwäldern um die Anerkennung als UNESCOWeltnaturerbe. Rotbuchenwälder sind weltweit gesehen ein rein europäisches Phänomen. Deutschland trägt im Zentrum seiner Verbreitung eine besondere Verantwortung für dieses Ökosystem. Auf einer Tour zur Großen Hardt und Hundsbachschlucht gibt Jutta Seuring Einblicke in das Bewerbungsverfahren und die Einzigartigkeit der Nominierungsgebiete. Anforderungen und Chancen dieses international höchsten Prädikats - Erbe der Menschheit, auf gleicher Stufe mit Grand Canyon und Serengeti - können gemeinsam erörtert werden.
Da die Wanderung teilweise auch abseits der zugelassenen Wege verläuft, können max. 25 Personen teilnehmen. Um Anmeldung wird daher bis zum Freitag, den 16. Juli, bis 13:00 Uhr unter der Telefonnummer 05621-75249-0 gebeten. Treffpunkt ist um 9:30 Uhr der Parkplatz Himmelsbreite bei Vöhl-Harbshausen. Für die Wanderung sind entsprechend gutes Schuhwerk und etwas Kondition nötig.
Hintergrund:
"Deutsche Buchenwälder" auf dem Weg zum Weltnaturerbe
Die besten deutschen Buchenwaldgebiete sind als UNESCO-Weltnaturerbe "Deutsche Buchenwälder" nominiert. Sie sollen das bestehende Weltnaturerbe "Buchenurwälder der Karpaten" ergänzen.
Reine Buchenwälder sind ein europäisches Phänomen. Die Geschichte der nacheiszeitlichen Buchenausbreitung, die enorme Konkurrenzkraft der Buche und die Vielfalt geografischer und ökologischer Typen von Buchenwäldern sind weltweit einzigartig. Die nominierten deutschen Teilgebiete verkörpern die für die jeweiligen Buchenwaldtypen bedeutendsten Flächen. Der UNESCO werden die wertvollsten Buchenwälder aus den fünf folgenden Schutzgebieten Deutschlands vorgeschlagen:
- Nationalpark Jasmund (Mecklenburg-Vorpommern)
- Müritz-Nationalpark (Mecklenburg-Vorpommern)
- UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin (Brandenburg)
- Nationalpark Hainich (Thüringen)
- Nationalpark Kellerwald-Edersee (Hessen).
Die nominierten deutschen Teilgebiete mit ihren Tiefland- und Mittelgebirgsbuchenwäldern vervollständigen in idealer Weise die in den Karpaten beheimateten Gebirgsbuchenwälder. Dieses Cluster spiegelt das große Spektrum der Buchenwaldtypen Europas wider. Mit der Auswahl von Buchenwäldern in Deutschland kann die nacheiszeitliche Ausbreitung der Buche von Süd nach Nord und ihre Variation von Ost nach West sowie vom Tiefland bis in die Höhenlagen dokumentiert werden. Jedes der nominierten Gebiete weist spezifische Ausprägungen und standörtliche Besonderheiten auf, die es einzigartig und unersetzlich machen. So sind naturnahe Tiefland-Buchenwälder heute auf Deutschland beschränkt und Buchenwälder nährstoff- armer Standorte haben in den deutschen Mittelgebirgen ihren weltweiten Verbreitungsschwerpunkt. Mit Abschluss umfangreicher Auswahlverfahren und Vorarbeiten wurde am 1. Februar 2010 das Antragsdossier zur Welterbenominierung der "Alten Buchenwälder Deutschlands" beim UNESCO- Welterbezentrum eingereicht. Die IUCN wird den Antrag prüfen und im Sommer 2011 wird das UNESCO-Welterbekomitee seine Entscheidung bekannt geben.