Geocaching ist eine "elektronische Schnitzeljagd", bei der es darum geht, mit Hilfe eines GPS-Gerätes bestimmte Orte aufzusuchen. Haben sich die "Schatzsucher" bis zu ihren ersten geographischen Koordinaten durchgeschlagen, gilt es an Ort und Stelle das Versteck zu finden. Diese so genannten "Caches" enthalten entweder Informationen, die weiter verarbeitet, oder Gegenstände, die durch den "Cacher" entnommen und ausgetauscht werden können.
Diesen wachsenden Trend hat der Nationalpark Kellerwald-Edersee aufgegriffen. Das oberste Ziel eines Nationalparks, der Prozessschutz, hat bei allen der zahlreichen Veranstaltungsangebote, jedoch weiterhin oberste Priorität. Das bedeutet, dass die "Caches" von den Nationalparkmitarbeitern unmittelbar neben den Wanderwegen angelegt wurden, damit sich der Wald neben den Wegen vom Menschen unbeeinflusst in die Wildnis von morgen verwandeln kann.
Karina Fennel und Sara Schuldt, die derzeit zusammen ein Praktikum für die Umwelt im Nationalparkamt absolvieren, entwickelten gemeinsam mit den Nationalparkrangern Tom Kull und Erhard Bemmann diese Geocaching-Tour. An Fronleichnam gingen erstmals insgesamt sechs Teamsvon der KellerwaldUhr an den Start, um sich dem Geocachingfieber anzuschließen.
Die Familien bekamen den Auftrag, verschiedene Punkte im Schutzgebiet aufzusuchen. An diesen Punkten waren Informationen rund um das Reich der urigen Buchen und damit verbundene Aufgaben, beispielsweise kleine Suchaufträge oder Rätsel, hinterlegt. Diese galt es zu lösen, um die Koordinaten des nächsten Punktes zu ermitteln.
Die teilnehmenden Familien, die alle das erste Mal Geocaching ausprobiert haben, waren ausnahmslos begeistert und freuen sich auf weitere spannende Forschungsreisen. "Eine ganz neue, tolle Erfahrung" und "ein Bombenspaß" waren die ersten Reaktionen. Besonders für die Kinder und Jugendlichen war es eine reizvolle Alternative zum alltäglichen Wanderausflug mit den Eltern. Voller Elan bedienten sie das GPS-Gerät und führten die Eltern durch den Kellerwald. "Nach einer kurzen Einführung war aber auch für die Erwachsenen die Bedienung des Gerätes kein Problem", so Sara Schuldt.
Die Route, die teilweise über kleine Steige und Pfade führte, wurde ebenfalls als sehr positiv empfunden. "Einer Mutter gefiel die tolle Mischung aus Laufen, Suchen, Rätseln und Ausruhen", berichtete Karina Fennel. Auch der "grandiose Ausblick" von der Quernst wurde ausgiebig genossen und lud zu einer Rast ein.
"Wann findet die nächste Tour statt?", war die häufigste Frage, als die Teams das Ziel erreichten. Diese positive Resonanz ist für den Nationalpark ein Anlass, weitere Touren und Angebote im Bereich Geocaching zu konzipieren. Die Nationalparkverwaltung wird über die nächsten Angebote berichten.