In Wölfe verwandelt wanderten und forschten die Viertklässler auf den Spuren des Wolfes "Cotschum", der sich von seiner Heimat Sibirien auf den langen und beschwerlichen Weg zur "Konferenz der Wölfe" in den Nationalpark Kellerwald-Edersee begeben hatte. Im Mittelpunkt der Konferenz stand die Gefährdung der eigenen Art sowie des Lebensraumes "Rotbuchenwälder".
Auf ihrer außergewöhnlichen Reise lernten die Schüler viel über die Lebensweise der grauen Gesellen, beispielsweise als sie die Überquerung einer "Autobahn" nachspielten. Auch das Reich der urigen Buchen bot zahlreiche Möglichkeiten für spannende Aktionen wie z.B. einer genauen Totholzuntersuchung.
"Im Jahr der Biodiversität 2010 bietet dieses Projekt eine weitere Möglichkeit, Kindern Kompetenzen an die Hand zu geben, globale Probleme zu erkennen und eigene Lösungsansätze im Sinne von Nachhaltigkeit und Chancengleichheit zu entwickeln", so Horst Knublauch, Projektleiter "BNE" im Nationalparkamt.
Am Ende der zwei Tage wurden natürlich alle Wölfchen in begeisterte Schüler zurückverwandelt. Zur erneuten Reflektion des Erlebten übte die Klasse ein selbstgeschriebenes Theaterstück ein, in der die Schüler die Reise des Wolfes "Cotschum" nachspielten. Mit der Aufführung am Freitag, den 2. Juli, haben sie so ihren Klassenkameraden und Angehörigen den Konflikt zwischen Mensch, Tier und Umwelt näher gebracht. "Jedem sollte bewusst sein, welche Verantwortung er für unsere Natur hat. Schon ein kleiner Eingriff verändert die Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen", so Heidemarie Hartmann. Schülerin Christina Baumann: "Nun weiß ich, dass es wichtig ist, die Natur zu schützen. Damit auch die nächste Generation etwas von der Natur hat. Außerdem muss sie für Pflanzen und Tiere erhalten bleiben."
Hintergrund:
UN-Dekade Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE):
Bildung für nachhaltige Entwicklung ist ein Bildungskonzept, das Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln vermittelt. Die Bildung versetzt Menschen in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und dabei abzuschätzen, wie sich das eigene Handeln auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirkt. Mit der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (2005-2014) haben sich die Staaten der Vereinten Nationen verpflichtet, dieses Bildungskonzept zu stärken.
Von einem Prinzip der Forstwirtschaft hat sich Nachhaltigkeit zu einem Leitbild für das 21. Jahrhundert entwickelt. Der Kerngedanke: Zukünftige Generationen sollen dieselben Chancen auf ein erfülltes Leben haben wie wir. Gleichzeitig müssen Chancen für alle Menschen auf der Erde fairer verteilt werden. Nachhaltige Entwicklung verbindet wirtschaftlichen Fortschritt mit sozialer Gerechtigkeit und dem Schutz der natürlichen Umwelt.
Weitere Informationen unter: www.bne-portal.de