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Nationalpark Kellerwald-Edersee

Mongolischer Umweltminister besucht den Nationalpark Kellerwald-Edersee

(lifePR) (Bad Wildungen, )
Am vergangenen Freitag, den 19. März, besuchte der mongolische Umwelt- und Tourismusminister Gansukh Luimed in Begleitung einer achtköpfigen Delegation den einzigen hessischen Nationalpark.

Die Heimat Dschingis Khans ist ungefähr fünfmal größer als Deutschland und weist neben Nationalparks noch zahlreiche weitere Großschutzgebiete auf. In der Hauptstadt Ulan Bator soll künftig mit der Unterstützung des deutschen Bundesministeriums für Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) ein großes Informationszentrum mit den Schwerpunkten Naturschutz und Umweltbildung entstehen. Klaus Schmidt-Corsitto von der deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) wurde vom BMZ beauftragt, dem mongolischen Umweltministerium beratend zur Seite zu stehen. Neben dem Informationszentrum, das in erste Linie das Umweltbewusstsein der einheimischen Bevölkerung schärfen soll, sind verschiedene kleinere Informationshäuser für Touristen direkt in den einzelzen Schutzgebieten geplant. In diesen soll speziell auf die regionalen Besonderheiten der dortigen Landschaft eingegangen werden.

Nach dem Rückzug der Sowjetunion aus "dem Land der weiten Steppen und Nomaden" konzentrierte sich die mongolische Regierung zunächst auf den wirtschaftlichen Aufbau des Landes. Nach rund 20 Jahren demokratischer Souveränität gewinnen die Bereiche Umwelt und Tourismus jedoch immer mehr an Bedeutung.

Die aus Fachleuten bestehende Delegation reist zehn Tage durch Deutschland und informiert sich zu den unterschiedlichsten Themenfeldern wie Tourismus, Naturschutz und Forstwirtschaft. Am vergangenen Freitag stand der Nationalpark Kellerwald-Edersee auf dem Programm. Nationalparkleiter Manfred Bauer und seine Stellvertreterin Jutta Seuring stellten den hochrangigen Besuchern sowohl die Verwaltungsstrukturen als auch die unterschiedlichen Einrichtungen des Nationalparks vor.

Erste Station der Ganztagsexkursion war die noch im Umbau befindliche WildnisSchule am WildtierPark Edersee. Im Anschluss führten die Nationalparkmitarbeiter die Delegation durch den WildtierPark, der die Gäste sehr beeindruckte, da es in der Mongolei keinen vergleichbaren Park gibt. Die im WildtierPark gewonnenen Eindrücke inspirieren und verstärken vielleicht den Wunsch der Delegation, einen eigenen Tierpark einzurichten und in die Umweltbildung zu integrieren.

Zweite Station war das Nationalparkamt. Manfred Bauer und Jutta Seuring gingen neben den allgemeinen Zielen des Nationalparks und deren Umsetzung vor allem auf die Verwaltungsstrukturen ein. Die Delegation war besonders von dem Instrument eines Nationalparkbeirates begeistert, dder sowohl Fachleute, Kommunalpolitik und regionale Akteure in ein "gemeinsames Boot" holt. Er gewährleistet Transparenz bei den verschiedenen Aufgabenstellungen und Entwicklungen im Schutzgebiet und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Akzeptanz des Nationalparks in der Bevölkerung. Solch einen Beirat möchte der Umweltminister Gansukh Luimed in seiner Heimat selbst installieren.

Unter anderem gab es auch eine spannende Begegnung mit dem Boggel, dem Sympathieträger des Nationalparks, der nun im Handgepäck des Ministers eine weite Reise antreten wird.

Gestärkt wurde sich im Hofcafé Frebershausen, einem von derzeitig 11 Nationalparkpartner-Betrieben. Die Delegation fühlte sich sichtlich wohl und genoss das von Brigitte Müller mit Liebe zubereitete Mittagessen. Mareike Schulze, Mitarbeiterin im Nationalparkamt, war überrascht:"Ich habe 2 Jahre in der Mongolei gearbeitet. Nach meinen Erfahrungen ist es bei den Mongolen eher unbeliebt, die Füße als Fortbewegungsmittel zu benutzen. Lieber wählen sie die bequeme Fortbewegung per Auto oder Pferd. Aber nach dem leckeren und reichhaltigen Essen wollte die Delegation sich unbedingt bewegen und endlich das Reich der urigen Buchen, die es in der Mongolei nicht gibt, entdecken". Bei der gemeinsamen Wanderung ging es u.a. auf dem Urwaldsteig im Bereich der Himmelsbreite. Alle mongolischen Gäste waren sehr interessiert an den vielen ihnen unbekannten Tierspuren und Pflanzen und stellten zahlreiche Fragen. Ein Mitglied der Delegation freute sich besonders über ein von ihm entdecktes Hügelgrab, da es solche auch in seiner Heimat gibt.

Als nächsten Exkursionspunkt besichtigte die Delegation die KellerwaldUhr, von der alle begeistert waren. Mit viel Freude und Entdeckerlust wurden sämtliche Exponate ausprobiert. Am besten kamen die Wolfshöhle und die Nahrungskettenpyramide an.

Natürlich darf bei Besichtigungen der Bildungseinrichtungen das NationalparkZentrum Kellerwald nicht fehlen. Die gesamte Ausstellung faszinierte die mongolischen Gäste. Besonders beeindruckt waren sie im ersten Erlebnisraum von den Schmetterlingen, die sich auf ihren Schatten niederließen. Noch mehr Freude kam jedoch im zweiten Teil der Ausstellung auf, in dem nach Herzenslust gekurbelt, gedrückt und gefühlt werden kann. Die Delegation konnte sich kaum vom sog. Schatzspeicher loseisen und spielte immer wieder eine nächste Runde. Den absoluten Höhepunkt stellte der Besuch des 4-D-Sinnekinos dar, in dem die Besucher den Wind des Waldes, das Wasser der Bäche und vieles mehr direkt spüren konnten.

Beim Abschiedsessen auf Schloss Waldeck bedankten sich die Gäste für den warmherzigen Empfang durch das Nationalparkamt. "Für uns war es eine Ehre und auch große Freude, eine so hochrangige Delegation der Mongolei zu Gast zu haben. Und auch in menschlicher Hinsicht war es eine wirkliche Bereicherung, so freundliche, humorvolle und kompetente Besucher zu führen!", so Jutta Seuring nach einem stimmungsvollen mongolischen Abschiedslied auf Schloss Waldeck.
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