Die Wildnispädagogen Anja Erxleben und Sebastian Weigand nehmen die Zuhörer mit auf eine faszinierende Expedition in den Nationalpark. Gemeinsam berichten sie von der Idee der Wildnisbildung und ihren Erfahrungen mit dem einzigartigen Projekt. Was haben die Jugendlichen, die oftmals an die "alltäglichen Luxusgüter der Zivilisation" gewöhnt sind, im Reich der urigen Buchen erlebt? Mit welchen Geschichten kehren Sie nach der 24-stündigen Expedition aus der werdenden Wildnis des Nationalparks zurück?
Das Nationalparkamt lädt herzlich am Donnerstag, den 2.Dezember in seinen Vortragssaal in Bad Wildungen, Laustraße 8 ein! Beginn des Vortrags ist 19:30 Uhr. Keine Anmeldung erforderlich. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen unter www.waldscout-waldranger.de
Hintergrundinformation "Waldscout & Waldranger":
I Wildnisbildung
Die Bildungsarbeit in deutschen Nationalparks befindet sich zurzeit in einer Umbruchphase. Stand bisher vor allem der Aspekt der Akzeptanzförderung im Mittelpunkt von Nationalpark-Bildungszielen, so verschiebt sich der Blickwinkel mehr und mehr hin zur gesellschaftlichen Funktion von Großschutzgebieten im Rahmen des Prozesses der Nachhaltigen Entwicklung. Die Wildnis wird nicht mehr nur als Ansammlung von Biotopen, sondern auch als soziales Experiment einer Gesellschaft verstanden. Verwildernde Landschaften setzen bildungswirksame Kontrastpunkte, die zum Nachdenken über das Verhältnis von Mensch und Natur und einen nachhaltigen Umgang mit den Lebensgrundlagen anregen können.
Nationalparks haben im Bezug auf das Thema Wildnis eine herausragende Funktion als Bildungsträger. Nur in dieser deutschen Schutzgebietskategorie ist Wildnisbildung möglich.
II Wildnisbildungs-Projekt "Waldscout & Waldranger"
Das von der DBU geförderte Wildnisbildungs-Projekt "Waldscout & Waldranger" setzt neue Akzente in der Wildnisbildung. Mit der erstmaligen Einrichtung von "Wildniserlebnisinseln" mitten in einem deutschen Nationalpark sollen Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I und II sowie Jugendgruppen und Jugend(hilfe)-Einrichtungen im Rahmen einer 24-stündigen "Expedition in die Wildnis" zum intensiven Nachdenken über das Verhältnis von Mensch, Natur und Kultur im Rahmen des Diskurses der Nachhaltigen Entwicklung angeregt werden.
"Waldscout & Waldranger" verbindet herausfordernde erlebnispädagogische Lernsituationen mit vielfältigen Methoden der Naturerfahrung, die im Anschluss an die "Wildnis-Expedition" ausführlich reflektiert werden. Während der Projektwoche können die Jugendlichen unterschiedliche Gestaltungskompetenzen der Bildung für Nachhaltige Entwicklung einüben. Darüber hinaus trägt das "Waldscout & Waldranger"-Projekt auch zur Stärkung der Natur-kompetenz der Schülerinnen und Schüler bei. Die Vertrautheit mit und die Kenntnisse über die Natur sind wesentliche Elemente einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Ihre große Bedeutung zeigt sich bei den aktuellen Diskussionen über den enormen Stellenwert der Biodiversität.
"Waldscout & Waldranger" stellt auch geschlechtsspezifische Bildungsszenarien bereit. Schulklassen können in eine Mädchen- und eine Jungengruppe aufgeteilt werden. Die Projekt-Teamer verstehen sich im reformpädagogischen Sinn als partnerschaftliche Begleiter von Lernprozessen und bieten eine durchgängige Betreuung während der gesamten viertägigen Projektwoche an.