Auch wenn es bis zur echten Wildnis noch etliche Jahrzehnte dauern wird, so können bereits heute interessante Entwicklungen beobachtet werden. Viele Wanderer sind überrascht, dass der Wald sich schon jetzt an vielen Stellen von seiner urwüchsigen Seite zeigt. Er wird strukturreicher und lebendiger. Das liegt zum einen daran, dass einige Waldteile bereits vor der Ausweisung des Nationalparks 2004 aus der forstlichen Nutzung genommen worden waren - teilweise bereits vor über 20 Jahren. Zum anderen liegt es daran, dass die Wälder von Natur aus einer starken, ungeahnten Dynamik unterliegen. Sturm, Regen, Frost, Feuer, Holzpilze, Borkenkäfer und anderes Getier arbeiten am Wald. Dieser hält seinerseits mit kräftigem Wachstum dagegen. Diese natürlichen Prozesse bleiben Laien im Wirtschaftswald gerade in der Altersphase der Bäume weitgehend verborgen.
Rita Wilhelmi, zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin, schlägt einen Bogen von alten Nutzungsweisen des Waldes, z.B. Köhlerei und Waldweide, zum Aufforsten mit Nadelholz vor etwa 100 Jahren und dem Umgang mit den Folgen von Stürmen und Borkenkäferbefall im Nationalpark. Sie hält weitere spannende Aktionen für die gesamte Familie bereit, beispielsweise die Möglichkeit, Einblicke in das Leben der Heuschrecken zu bekommen.
Die Tour führt die Naturliebhaber auf schmalen Pfaden zu der im Jahr 2006 neu erbauten Quernst-Kapelle, deren ursprüngliches Fundament bis ins 8. Jahrhundert zurück reicht. Die mystische Hochebene bietet den Wanderern einen herrlichen Ausblick.
Dieses Angebot richtet sich vor allem an niederländische Feriengäste. Jeder Interessierte ist jedoch herzlich eingeladen, sich der Führung anzuschließen. Treffpunkt ist um 13:30 Uhr der Parkplatz Euler bei Frankenau, oberhalb der KellerwaldUhr. Keine Anmeldung erforderlich. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Weitere Informationen zu Veranstaltungen des Nationalparks und zum Nationalpark selbst unter: www.nationalpark-kellerwald-edersee.de