Zum Abschluss konnte Tylke Pastuschka, Koordinatorin des Junior Ranger Projekts, den neunjährigen Justus Mendelsohn aus Tossens als 100. Junior Ranger für das Niedersächsische Wattenmeer auszeichnen. Alle Teilnehmer bekamen nach einer spannenden und lehrreichen Woche ihre Urkunden ausgehändigt. Insgesamt gibt es jetzt 104 Junior Ranger für das Niedersächsische Wattenmeer.
Ihr Lager hatte die Gruppe im Heuhotel der Familie Francksen in Ruhwarden. Die urigen Schlafplätze im frischen Heu und das leckere Essen gaben Schwung für die aufregenden Tage.
Fünf Tage haben die jungen Naturfreunde die Tiere und Pflanzen vor und hinter dem Deich erforscht. Organisiert wurde das Camp von Conny Perschmann und ihren Kolleginnen vom Junior Ranger Projekt-Team der Nationalparkverwaltung.
Unterstützung gab es dabei von Naturschutzfachleuten aus der Region. Der Landschaftswart Peter Nottelmann weihte die Kinder in den Umgang mit Fernglas und Spektiv ein und prüfte mit ihnen den Entdeckungspfad bei Fedderwardersiel aufmerksam auf Mängel und mögliche Verbesserungen .
Das Nationalparkhaus Fedderwardersiel wurde ausführlich erkundet und die Leiterin Gabriele Speckels konnte sich über viel Lob und einige Anregungen freuen. "Warum habt ihr eigentlich keine Bilder an der Decke? Dort könnte man doch Flugbilder von Vögeln zeigen", bemerkte eine Gruppe der Junior Ranger. Auch Angebote für jüngere Besucher und eine größere Schrift für Menschen mit Sehschwächen wurden gefordert. Alle Kinder lobten das Gezeitenmodell.
In einem Punkt waren die Kinder sich besonders einig: "Das beste in der Woche war die Wattführung mit Mathias Schulz in Eckwarderhörne." Dabei wurde die Filtrierleistung von Mies- und Herzmuscheln im Experiment nachgewiesen und mit dem Kescher nach Grundeln und Garnelen gefischt.
Am Freitag konnten die 7 Mädchen und 14 Jungs ihren Eltern und der Presse in einer kreativen Präsentation von einer spannenden Woche berichten. Sie erzählten von neuen Erkenntnissen über die Schafhaltung, Schweinswalbeobachtungen und Zugvögel und hatten natürlich vielen kleinen Abenteuer erlebt. Auf der Artenliste der Woche standen 48 beobachtete Tierarten von der Wattschnecke bis zum Schaf.
"Junior Ranger sind die Unterstützer im Wattenmeerschutz von morgen", so erläutert Projektleiterin Tylke Pastuschka die Nachhaltigkeit des Junior Ranger Programms. "Hoch motiviert und mit viel Spaß werden sie sich jetzt in die Arbeit im und am Wattenmeer stürzen."
Bei der Abschlusspräsentation stellte dann auch eine Gruppe die Zukunftspläne vor: Unter anderem sollen die verschiedenen Naturschutz- und -bildungeinrichtungen der Region besucht werden. Es sind eigene Führungen geplant und zahlreiche Erkundungen stehen auf dem Plan. Auf jeden Fall wollen sich die Kinder spätestens im November wieder treffen, um gemeinsam neue Entdeckungen zu machen und Spaß zu haben.
Das Fazit dieser Woche präsentierten die beiden jüngsten Teilnehmerinnen mit einem kleinen Vogel-Klatsch-Spiel, das mit dem Satz endete "Damit die Vögel auf ihrem Zug nach Süden nicht vom Himmel fallen, müssen wir hier im Wattenmeer aufpassen, dass wir sie nicht beim Fressen stören."
Junior Ranger gibt es in der Region seit 2008 und inzwischen sind etwa 50 Natur- und Umweltbildungsanbieter zwischen Dollart und Elbe an diesem Projekt beteiligt. Sie bieten im Rahmen des NaturErlebnis-Abzeichens Kinderprogramme an, die einen Einblick in die verschiedenen Lebensräume geben.
Mehr Informationen gibt es unter http://www.naturerlebnisabzeichen.de