"Oft entscheidet bereits der erste Kontakt, ob sich ein Gast in seiner Urlaubsregion wohlfühlt und eine emotionale Bindung zu Natur und Landschaft entwickelt", so der Impuls, den Eilers den Teilnehmern zum Auftakt vermittelte. Melchert und Südbeck verdeutlichten die großen Chancen, die der Status des Welterbes aus Naturschutz- wie touristischer Sicht für die Wattenmeerregion bietet. Neben der kom-petenten fachlichen Information gilt es, die Gäste emotional an die Naturlandschaft zu binden - als Voraussetzung für einen besseren Schutz des Welterbes und einen auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Tourismus. Dieter Offenhäußer, Pressesprecher der deutschen UNESCO-Kommission, lieferte einen lebendigen Einstieg in die Bedeutung des weltumspannenden Netzwerkes der Natur- und Kulturerbestätten. "Als erste großflächige Weltnaturerbestätte in Deutschland leistet das Wattenmeer Pionierarbeit", stellte Offenhäußer fest. Man dürfe das Label Weltnaturerbe jedoch nicht als reines Marketinginstrument sehen, im Mittelpunkt stehe der qualitative Schutz und Erhalt der Welterbestätte.
Weitere Referenten aus Naturschutz und Touristik steuerten fachliche Informationen bei, die es dann im praktischen Teil zu verarbeiten galt. Unter Anleitung der Journalisten Christoph Kersting (Schreib-werkstatt) und Peter Kliemann (Interviewtraining) übten und erprobten die Teilnehmer wichtige In-strumente der Medienarbeit. Was ist das A&O einer erfolgreich platzierten Pressemitteilung? "Sie haben 1:30! Chance statt Schrecknis" war der Workshop betitelt, in dem lebendige und gehaltvolle Statements im Hörfunk trainiert wurden. Und auch in der Königsdisziplin, dem Live-Interview vor Publikum, durften die Teilnehmer sich üben.
Alle Beteiligten zeigten sich begeistert von Inhalten, Ergebnissen, Organisation und Atmosphäre zweier intensiver Seminartage. Die Touristiker freuten sich über ihren Wissenszuwachs im Bereich Ökologie, auch wenn sich manche für den umfangreichen Stoff noch mehr Zeit gewünscht hätten. Über die inhaltliche Fortbildung hinaus bot die Veranstaltung den Vertretern von Naturschutz, Umweltbildung und Tourismus Gelegenheit, sich gegenseitig besser kennenzulernen. "Anfangs zeigten sich unsere unterschiedlichen Betrachtungsweisen, im Laufe des Seminars ist eine Annäherung erfolgt", so eine Teilnehmerin. Wirkliche "Fronten" waren allerdings nicht bemerkbar, stellte Kersting als Referent fest. Kliemann "zog den Hut" vor den medialen Talenten, die sich in den Workshops offenbart hatten. Zum Abschluss zeigten viele Beteiligte großes Interesse an weiteren, vertiefenden Veranstaltungen dieser Art.
Bildunterschrift:
Bild 1: Das Weltnaturerbe im Blick - Organisatoren und Referenten des Seminars -v. l. n. r. Barbara Engels (Bundesamt für Naturschutz), Oliver Melchert (Die Nordsee GmbH), Peter Südbeck (Nationalparkverwaltung), Susanne Eilers (Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz), Hubert Farke (Nationalparkverwaltung), Dieter Offenhäußer (Deutsche UNESCO-Kommission), (Foto: Martin Stock).