In den nächsten Jahren verdoppelt der Natur- und Tierpark Goldau seine Fläche:
Das 17 Hektar grosse Nachbargelände Grosswiyer wird schrittweise in die bestehende Anlage integriert. Herzstück des neuen Teils bildet ein neues, hochmodernes Gemeinschaftsgehege für Bär und Wolf. Am 24. November 2007 erfolgt der Spatenstich nach langer, sorgfältiger Planung.
«Fenster zur Natur»
1985 konnte der Natur- und Tierpark Goldau das angrenzende Areal «Grosswiyer» erwerben, das mit einer Fläche von 17 Hektaren fast gleich gross ist wie der bisherige Park. Bis 2015 wird das Areal nun als zusätzliches «Fenster zur Natur» in die Gesamtanlage integriert. Im neuen Parkteil entsteht ein zwei Hektar grosses, in jeder Hinsicht vorbildliches Gemeinschaftsgehege für Bär und Wolf. Die beiden Beutegreifer, die sich allmählich die Schweiz als Lebensraum zurück erobern, werden in Goldau durch den Neubau auf spektakuläre Weise in den Vordergrund gerückt.
Kein Streit ums Mittagessen
Der syrische Braunbär ist bereits heute ein Publikumsmagnet im Natur- und Tierpark und fast so etwas wie der Star von Goldau; vor seinem über 30 Jahre alten und heutigen Ansprüchen nicht mehr genügendem Gehege tummeln sich ständig Schulklassen und Naturinteressierte aller Generationen. Mit dem Wolf verhält es sich anders. Zwar lebt in Goldau bereits ein Rudel von fünf Tieren, bis heute wird es wegen Platzmangels im Tierparkgelände aber unter Ausschluss der Öffentlichkeit am Rand des Areals Grosswiyer in einer artgerechten Anlage gehalten. Dass die beiden Beutegreifer gemeinsam ein neues Gehege beziehen werden, mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen, ist aber nicht problematisch; auch in der Natur teilen Bär und Wolf den gleichen Lebensraum. Da sie nicht die gleiche Nahrung bevorzugen, gibt's keinen Streit ums Mittagessen. Den Sozialstrukturen beider Arten wird in der neuen Anlage auch ausreichend Rechnung getragen; sie können zusammen, gruppenweise oder vollständig voneinander getrennt leben.
Beim Fischen beobachten
Die Bergsturzlandschaft weist schon jetzt fast alle Elemente des natürlichen Lebensraumes von Wolf und Bär auf. Zur Naturlandschaft wird auch der renaturierte Schuttbach zählen.
Die Besucher werden um die gesamte Anlage geführt und können die Lebensräume von Bär und Wolf von verschiedenen Punkten aus überschauen; eine sichtbare Umzäunung gibt es nicht. Ein zweigeschossiges Besucherzentrum bietet neben vielen spannenden Informationen optimale Einblicke; während das gedeckte Obergeschoss als Beobachtungsplattform über die ganze Anlage dient, können die Bären im Untergeschoss durch eine Glasscheibe bei einigen ihrer Lieblingsbeschäftigungen beobachtet werden:
beim Baden und Fischen. Grossen Wert legt der Natur- und Tierpark Goldau auf eine biotopgerechte Bauweise. In diesem Sinne wird eine Pflanzenkläranlage das Wasser der Bär- und Wolfanlage reinigen.
Teuer, aber kein finanzielles Abenteuer
Die Gemeinschaftsanlage kostet voraussichtlich fast 7 Millionen Franken; die Gelder stammen zu einem Teil von Sponsoren, zum anderen hat die Stiftung, die den Tierpark trägt, einen Baukredit aufgenommen. Die Erweiterung des Parks ist kein finanzielles Abenteuer, aber Unterstützung durch Gönner und Spender bleibt weiterhin unabdingbar, weil der Natur- und Tierpark Goldau im Unterschied zu den anderen wissenschaftlich geführten Zoos der Schweiz keine Subventionen erhält , sagt Felix Weber, der Direktor des Natur- und Tierpark Goldau Dies verpflichtet zum äusserst haushälterischen Umgang mit unseren Mitteln.
Herkulesaufgabe für kleines Team
Schwierigen Rahmenbedingungen machten die Planung der neuen Anlage zu einer wahren Herkulesaufgabe für das kleine Leitungsteam des Tierparks. Die Leitung des Projekts liegt beim dipl. Bauing. HTL Hans Weber, Schwyz. «Ich kann es kaum erwarten, unsere Ideen endlich umgesetzt zu sehen», sagt Direktor, Felix Weber. Damit steht er wohl nicht allein: Auch Bär und Wolf werden sich sicher auf die artgerechte Anlage und die baldige Nachbarschaft freuen, wenn sie davon wüssten.
Weitere Informationen und Bilder finden Sie unter www.tierpark.ch / Zukunft Tierpark