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Schaufenster Boden: Informationstafel zur Lockerbraunerde auf dem Hoherodskopf

(lifePR) (Schotten, )
Wer den Waldparkplatz auf dem Hoherodskopf kennt, hat den Bodeneinschnitt am Waldrand gewiss schon bemerkt. Dieser Bodenaufschluss lässt die Besucher des Naturparks Hoher Vogelsberg entdecken, was sich hier unter Laub versteckt: Ein Boden namens "Lockerbraunerde".
Das Hessische Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG) hat dieses "Schaufenster in den Boden" mit einer Informationstafel versehen. Auf der Tafel wird erklärt, wie sich die Lockerbraunerde über Jahrtausende entwickelt hat und wie wichtig der Schutz unserer Böden für die Zukunft ist.

Hintergrund:
Die Lockerbraunerde gehört zur Gruppe der Braunerden. Die herkömmliche Braunerde ist, im Gegensatz zur Lockerbraunerde, in unserer Klimazone weit verbreitet. Sie stellt gegenwärtig den "Boden des Jahres" dar.
Braunerden entstehen bevorzugt auf kalkfreien Ausgangsgesteinen, wie auf dem Basaltgestein des Vogelsberges. Hier hat die Bodenentwicklung bereits vor 2 Millionen Jahren mit der Eiszeit (Pleistozän) begonnen. Der Basalt ist über Jahrtausende mit den Wechseln der Jahreszeiten zu Gesteinsschutt verwittert. Gleichzeitig wurde aus den Flussniederungen feiner Staub (Löss) angeweht und mit dem Basaltschutt vermischt.

In der aktuellen Warmzeit (Holozän) führten chemische Umsetzungsprozesse im Boden zur Entstehung bräunlicher Tonminerale und Eisenoxide. Diese "Verbraunung" hat zur Namensgebung der Braunerden beigetragen.
Mit der Lockerbraunerde, wie auf dem Hoherodskopf, hat es eine besondere Bewandtnis: dem Boden sind große Mengen Vulkanasche beigemischt. Diese Bodenzutat stammt jedoch keineswegs aus dem vulkanischen Vogelsberg, sondern kommt von weit her. Noch während der Eiszeit hat der Wind feinkörnige Aschen, die von Vulkantätigkeiten in der Eifel (Laacher-See) stammen, bis in den Vogelsberg getragen und hier abgelagert.

Die Vulkanaschen verleihen dem Boden besondere Lockerheit und ein stabiles Gefüge. Dadurch besitzt die Lockerbraunerde ideale Bodenluft- und Bodenwasserbedingungen. Charakteristisch für diesen Bodentyp sind, neben seiner leuchtend braunen Farbe, sein meist begrenztes Nährstoffangebot und seine Anfälligkeit zur Bodenversauerung.

Alle, die die Lockerbraunerde auf dem Hoherodskopf sehen und begreifen möchten, sind dazu herzlich eingeladen. Weitere Informationen zum Thema Bodenschutz finden Sie unter: www.hlug.de . Führungen zu diesem und anderen Themen bietet der Naturpark Hoher Vogelsberg unter www.natpa.de <http://www.natpa.de> oder unter der Telefonnummer 06044 - 9669330 an.
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