Rund 330 Schülerinnen und Schüler von 18 Schulen beteiligten sich am NATURpur-Award – dem Schülerwettbewerb für Zukunftsenergien, der unter dem Motto "Werdet Klimaschützer!" stand. Das entspricht im Vergleich mit dem Vorjahr einem Teilnehmerplus von rund einem Drittel. Bei der HSE gingen Bewerbungen aus dem Rhein-Main-Gebiet, Nord- und Osthessen sowie aus Ostfildern bei Stuttgart ein.
Der HSE-Vorstandsvorsitzende, Albert Filbert, und der Hessische Wirtschaftsminister, Alois Rhiel, zeichneten in der Centralstation in Darmstadt die Gewinner des NATURpur-Awards aus, der verteilt auf mehrere Einzelpreise mit insgesamt 10.000 Euro dotiert ist. In einer Fragerunde standen Filbert und Rhiel sowie der Umweltdezernent der Stadt Darmstadt, Klaus Feuchtinger, den Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort. Wirtschaftsminister Rhiel lobte: "Der NATURpur-Award hat in eindrucksvoller Weise demonstriert, dass junge Menschen mit ihrem Know-how und ihrer Kreativität Alternativen zur jetzigen Energiegewinnung aufzeigen können."
Den NATURpur-Award in der Kategorie "Oberstufe/Berufsschule" erhielten Gymnasiasten der August-Bebel-Schule in Offenbach für ihre Idee, mit Hilfe von Kunst und Design das Interesse von jungen Menschen für das Problem des Klimawandels zu wecken. Die Schüler des Fachbereichs Gestaltung hatten eigens für den Wettbewerb pfiffige Plakate, eindrucksvolle Modelle und Broschüren entworfen, um auf das vielschichtige Thema aufmerksam zu machen und Lösungswege zu zeigen.
In der Kategorie "Klasse 7 bis 10" gewann die 14 Jahre alte Ricarda Rust vom Darmstädter Lichtenberg-Gymnasium. Die Schülerin entwickelte für Energieversorgungsunternehmen ein Tarifmodell, bei dem Verbraucher Geld sparen, wenn sie ihre elektrischen Geräte außerhalb der so genannten Spitzenlast-Zeiten einschalten. Zugleich baute sie eine Steckdose, die den Verbrauchern anzeigt, wann der günstigste Tarif gilt.
In beiden Kategorien des NATURpur-Award erhalten die Sieger jeweils 1.500 Euro, die Zweitplatzierten 750, die Drittplatzierten 500. In der Sonderwertung "Schule mit den beeindruckendsten Leistungen" vergab die Jury den mit 4.500 Euro dotierten ersten Platz an die Gesamtschule Alexander-von-Humboldt in Viernheim (Kreis Bergstraße). Dort gibt es seit 1994 eine so genannte Energieagentur, die dem Schulträger Projekte zur Energieeinsparung und zum Einsatz von Energie aus regenerativen Quellen vorschlägt. Die Investitionen werden aus den eingesparten Energiekosten finanziert.
Weitere Preisträger
Auf den zweiten Platz in der Kategorie Oberstufe/Berufsschulen kamen Sebastian Spohner und Alexej Grasjnow von der Max-Beckmann-Schule in Frankfurt. Sie erfanden ein Verfahren, um mit einem handelsüblichen Tintenstrahldrucker kostengünstig Solarzellen herzustellen. Den dritten Platz erreichte Markus Reutter vom Otto-Hahn-Gymnasium in Ostfildern. Er legte ein Konzept für ein Kleinkraftwerk vor, das in der Dachrinne eines Hauses bei Niederschlag Strom produziert. Die Idee ist vor allem für Tropenländer mit hohen Niederschlagsmengen interessant.
In der Kategorie "7. bis 10. Klasse" belegten drei Schulklassen des Gymnasiums "Albert-Schweitzer-Schule" in Alsfeld den zweiten Platz. Die Schüler hatten im vergangenen Jahr zwei Klimamessen an der Schule organisiert. Platz drei ging an die Gesamtschule "Carl-Weyprecht-Schule" in Bad König. Drei Schülerinnen hatten ein solares Pumpspeicherwerk entwickelt.
Bewerbungen für den NATURpur-Award 2009 sind nach den Sommerferien möglich. Für den Wettbewerb gibt es keine formalen Vorgaben: Die Jugendlichen können sich den Themen erneuerbare Energien, effiziente Energienutzung und Energiesparen künstlerisch nähern, theoretische Abhandlungen einreichen oder konkrete technische Lösungen präsentieren.